P.A.
Lahore (Fides) – “Ehrendelikte sind das beste Beispiel für die Brutalität der pakistanischen Gesellschaft. Der Mord an einer Tochter durch die eigenen Eltern verstößt gegen das heilige Band der Ehe und der Elternschaft”, so der katholische Minister für Menschenrechte der Provinz Punjab, Khalil Tahir Sindhu nach dem Mord an der 18jährigen Zeenat, die von ihrer Mutter und ihren Brüdern in Lahore getötet wurde. “Unsere Gesellschaft und der Rechtsstaat erlauben keine Selbstjustiz: diese Morde vermitteln ein negatives Bild von Pakistan auf der internationalen Bühne”, so der Minister.
Nach dem Mord fordern Menschenrechtsorganisationen “eine exemplarische Bestrafung der Schuldigen”, denn “die Praxis der Ehrendelikte hat sich von den von tribalen Stämmen bewohnten gebiete bis in die größten Städte Pakistans ausgebreitet”. Deshalb sollen Gesetze, die solche Delikte verbieten durch Aufklärungskampagnen unter der Bevölkerung bekannt gemacht werden.
Unterdessen “hat die Polizei in Lahore alle Verdächtigen in diesem Fall festgenommen”, so der Minister, “und es wird rigoros gegen alle Beteiligten vorgegangen werden“.
Nach Angaben der Pakistanischen Menschenrechtskommission wurden 2015 über 500 Frauen ermordet, weil sie die Ehe ihrer Familie geschändet hatten.
(PA) (Fides 21/6/2016)