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Damaskus (Fides) – Bei einer Begegnung mit Vertretern der syrisch-katholischen Kirche unter Leitung des Patriarchen Ignace Youssif III. gab der syrische Präsident Bashar Assad am vergangenen 13. Juni bekannt, dass er eine neue Verfassung für Syrien plant, die sich nicht mehr auf die muslimischen Gesetze der Schariah beziehen soll. Alle Bürger sollen gleiche Rechte haben und die oft unterschwellige Diskriminierung religiöser Minderheiten soll abgeschafft werden.
Während der eineinhalbstündigen Begegnung betonte Assad auch, dass die neue säkulare Verfassung auch die bisher zwingend muslimische Religionszugehörigkeit des Staatsoberhauptes abschaffen soll. Das syrische Staatsoberhaupt vertrat im Rahmen der Gespräche auch die Überzeugung, dass die Gefechte um Aleppo – wo derzeit ein zweitägiger Waffenstillstand herrscht – innerhalb kurzer Zeit durch eine Umzingelung der Stadt beendet werden, die die Versorgung der von Rebellen besetzten Stadtrandgebiete mit Waffen unterbinden soll. Auf diese Weise werde man auch Angriffe gegen diese Viertel vermeiden und weitere Übergriffe auf Zivilisten verhindern.
“Präsident Assad betonte, dass es sich auch bei ihnen um ‘Söhne des Landes’ handle” und erinnerte an die internationalen Aspekte des syrischen Konflikts, „wobei er darauf hinwies, dass heute angeblich alle die Dschihadisten des Islamischen Staates bekämpfen wollen”, so der syrisch-katholische Erzbischof Jacques Behnan von Hassakè-Nisibi.
Im Rahmen der Gespräche wurde auch die mögliche Aufteilung Syriens auf ethnischer Grundlage erwähnt, die Assad entschieden ablehnt. Unterdessen bat das syrische Staatsoberhaupt seine Gesprächspartner um Zusammenarbeit mit der russisch-orthodoxen Kirche im Hinblick auf die tragische Situation im Nahen Osten.
(GV) (Fides 17/6/2016).