Rom (Fides) – “Der Heilige Geist und die Zeichen der Zeit erfordern von uns die Überwindungen kirchlicher Unterschiede und Trennungen zwischen den Missionsgebieten und den christlichen Ländern, zwischen den Kirchen, die Missionare entsenden und denen, die sie empfangen. Die Evangelisierung ist heute, sowohl was die Erstverkündigung anbelangt, als auch die darauf folgende Phase der der ordentlichen Evangelisierungspastoral, transversal in allen Kirchen des Nordens und des Südens, des Ostens und des Westens”, so Kardinal Fernando Filoni, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, in seiner Ansprache an die Teilnehmer der Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke, die gestern in Rom begann (vgl. Fides 28/05/2016).
Mit Bezug auf das Thema der Versammlung “Missionsbewusstsein heute wecken. Die Päpstlichen Missionswerke im Dienst der jungen Kirchen“, erinnerte Kardinal Filoni daran, dass “die jungen Kirchen, denen die Päpstlichen Missionswerke einen angemessenen missionarischen Dienst anbieten wollen, heute auch eine unverzichtbare Quelle sind, wenn es darum geht unter allen Christen das Missionsbewusstsein zu wecken“.
Diesmal findet die Generalversammlung im Jahr des 100jährigen Gründungsjubiläums eines der vier Werke statt, die Päpstliche Missionsunion der Kleriker (Pontificia Unione Missionaria, PUM), die auf Initiative des heiligen Pater Paolo Manna vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen (PIME) ins Leben gerufen wurde. “Das Charisma der PUM, das immer noch gültig ist und von dem heute eine neue Besinnung und radikale Reform ausgeht, war und ist heuten noch Ziel und Zweck des Werkes: alle Gläubigen, das ganze Gottesvolk, ist durch die Taufe mitverantwortlich für die Weltmission und die Mission ad gentes der Kirche”.
Die 100-Jahr-Feiern der PUM, solle neben dem Gebet und der Wallfahrt zum Grab des heiligen Pater Manna auch ein Beginn für den Prozess des Umdenkens im Hinblick auf das Werk sein: “Wir dürfen nicht davor zurückschrecken, gemeinsam die dringende Reform der Päpstlichen Missionsunion anzugehen und damit auch den anderen Missionswerken neue Impulse zu geben”, so der Kardinal, der betonte, dass “die Entkräftung des Wesens und der Rolle des Werkes teil einer besorgniserregenden kirchlichen Abkühlung ist, was die Mission, die missionarische Ausbildung und die Evangelisierung als solche anbelangt“.
“Kirchen mit christlicher Tradition tun sich schwer, die notwendige Leidenschaft und das Interesse für die Verkündigung des Evangeliums finden, in Ländern und Kirchen, die weit von den eigenen Grenzen entfernt sind. Junge Kirchen scheinen manchmal zu sehr mit der Organisation der eigenen Verwaltung und damit mit sich selbst beschäftigt zu sein. Gläubige und Hirten tun sich schwer, unter der Last der kulturellen, wirtschaftlichen und religiösen Herausforderungen der heutigen Zeit, bereit uns stark genug für einen Aufbruch zu den existenziellen und territorialen Peripherien zu sein, die über die übliche soziologische und wirtschaftlich Klassifizierung hinausgehen.”
Bei dieser Erneuerung des Missionsbewusstseins könnte die PUM heute „die Aufgabe der permanenten und missionarischen Bildung der jungen Kirchen in den verschiedenen Instanzen übernehmen. Dabei können die Organismen die die Kongregation für die Evangelisierung seit jeher beherbergt, und deren Zielsetzung schon immer die missionarische Fortbildung war, auf neue Weise der missionarischen Öffentlichkeitsarbeit auch in den Kirchen mit antiker christlicher Tradition dienen, neben einer permanenten missionarischen Bildungsarbeit, die die PUM zusammen mit den anderen Missionswerken, deren Seele die Missionsunion ist, in den jungen Kirchen anbieten könnte”.
Kardinal Filoni wünschte sich abschließend, dass “die Arbeiten dieser Generalversammlung gewinnbringend sein mögen und durch einen Einsatz mit neuer Kraft, das Missionsbewusstsein heute geweckt werden kann, nicht zu letzt durch unseren Dienst als Päpstliche Missionswerke an den jungen Kirchen”.
(SL) (Fides 31/05/2016)