AFRIKA/SAMBIA - Katholische Kirche verurteilt Fremdenfeindlichkeit

Freitag, 29 April 2016 gewalt  

Lusaka (Fides) - “Die Regierung sollte den Ereignissen zuvorkommen und dafür Sorgen, dass bestimmte Verhaltensweisen beendet werden”, betont der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Sambia Pfarrer Cleophas Lungu im Gespräch mit der Nachrichtenagentur CANAA, der damit die Position der katholischen Kirche zu den jüngsten Episoden der Fremdenfeindlichkeit bekräftigt. “Diese Episoden der Gewalt haben zwei Seiten”, so Pfarrer Lungu. “Mindestens vier Menschen wurden in dicht besiedelten Stadtteilen in Lussake in den vergangenen Wochen ermordet. Als das Gerücht verbreitet wurde, dass es sich dabei um Ritualmorde handeln soll, die von ausländischen Händlern verübt wurden, die sich in Sambia aufhalten, haben die Einwohner der betroffenen Stadteile beschlossen, selbst für Gerechtigkeit zu sorgen und die Geschäfte und Wohnungen ausländischer Händler zu plündern, insbesondere derjenigen ruandischer Herkunft”.
Mehrere ruandische Zuwanderer suchten Zuflucht in einer Einrichtung der St. Ignatius-Gemeinde in Lusaka, wo Präsident Edgar Chagwa Lungu den Betroffenen bei einem Besuch „vollkommenen Schutz“ durch die Behörden versprach.
Der Generalsekretär der Bischofskonferenz dankte den Gläubigen für ihre Hilfsbereitschaft gegenüber den Migranten und erklärt die Vermutung, es könnte sich um Ritualmorde gehandelt haben für die Folge “des weit verbreiteten Glaubens an Hexerei, wenn es um finanzielle Vorteile geht”, was wiederum aus der extremen Armut herrühre, in der große Teile der Bevölkerung leben.
Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, brachte die Sorge von Papst Franziskus im Hinblick auf fremdenfeindliche Gewalt in Sambia zum Ausdruck und dankte der Kirche für die Betreuung der Opfer und das Bemühen um die Förderung einer Kultur des Friedens und des gegenseitigen Respekts.
(L.M.) (Fides 29/4/2016)


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