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Yangon (Fides) – Die kritische Situation der muslimischen Minderheit der Rohingya hat sich in den vergangenen fünf Jahren dramatisch zugespitzt und ist zunehmend von Menschenrechtsverstößen, Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt gekennzeichnet. Dies beklagt ein Netzwerk verschiedener Nichtregierungsorganisationen, darunter auch Christian Solidarity Worlwide, Burma Action, Burma Campaign, Burmese Rohingya Organisation, Info Birmanie, in einem Appell an die birmanische Regierung.
Wie die Nichtregierungsorganisationen dokumentieren leben mindestens 150.000 Rohingya als Vertriebene in Flüchtlingscamps, in denen die Lebensbedingungen von hohen Vertretern der Vereinten Nationen als “die weltweit schlechtesten” bezeichnet werden. Über 100.000 Rohingya haben das Land verlassen und Tausende starben auf der Flucht über das Meer.
Human Rights Watch dokumentiert unterdessen Menschenrechtsverstöße, die der rechtlichen Definition einer “ethnischen Säuberung” und der “Verbrechen gegen die Menschlichkeit” entsprechen. Rohingya haben bis heute keinen legalen Anspruch auf die birmanische Staatsbürgerschaft.
"Jahrzehntelang verfolgte die birmanische Militärregierung eine Politik der Unterdrückung und Vernachlässigung, die dazu führen sollte, die Rohingya zum Verlassen des Landes zu bewegen", so die Nichtregierungsorganisationen. "Die neue Regierung der NLD steht vor enormen Herausforderungen, doch angesichts der humanitären Krise ist vor allem ein rasches, mutiges und entschlossenes Handeln mit dem Ziel einer Lösung notwendig".
In ihrem Appell für die Rohingya fordern die Nichtregierungsorganisationen die Beendigung von Hassreden, den Zugang zu humanitären Hilfen, eine Reform des Gesetzes zur Staatsbürgerschaft aus dem Jahr 1982 und eine seriöse Untersuchung, die sich an den Kriterien der Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit inspiriert.
(PA) (Fides 22/4/2016)