ASIEN/INDIEN - RSS erklärt sich bereit zum Dialog mit der Kirche

Dienstag, 26 Januar 2016 dialog   hinduismus   gewalt  

New Delhi (Fides) – Zu einer öffentlichen Debatte führte in Indien die Nachricht von einem möglichen Dialog zwischen den Hindus der radikalen “Rastriya Swayamsevak Sangh” (RSS) und der katholischen Kirche. Indresh Kumar vom Nationalrat der RSS betonte vor kurzem: “Wir möchten Brücken des guten Willens zwischen den Gemeinschaften bauen” .
RSS ist für gewaltsame Aktionen, Verwüstung, Morde und Massaker an Christen im ganzen Land verantwortlich und vertritt die so genannte Hindutva-Ideologie, die „Indien ausschließlich für Hindus“ fordert.
Bischof Sarat Chandra Nayak von Berhampur (Orissa) erklärt in diesem Zusammenhang: “Die katholische Kirche muss sich auf allen Ebenen für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen. Der Dialog dient dazu Zweifel und Fragen auszuräumen. Kirche bedeutet nicht nur Klerus, weshalb jeder Gläubige sich für den Dialog einsetzen sollten. Wir müssen unsere Türen offen halten“.
“RSS ist für viele Übergriffe auf Christen verantwortlich, die im Lauf der vergangenen Jahrzehnte verantwortlich. Trotzdem haben die Christen nicht auf ihren Glauben verzichtet“, so ein katholischer Beobachter, der anonym bleiben will. “Nun versucht die RSS die Strategie der Kooperation, um dann bei guter Gelegenheit wieder zuzuschlagen. Man muss sehr vorsichtig sein”.
Der Menschenrechtsaktivist Dhirendra Panda aus Bhubaneswar (Orissa) betont: “Ein Dialog mit der RSS würde bedeuten, dass diese legitimiert werden, was gleichzeitig die Position demokratischer Einrichtungen und Institutionen schmälern würde. Wenn Christen sich an die Seite der RSS stellen, dann würde dies die Christen spalten und zum Ausschluss vieler unabhängiger Denker und Intellektuellen führen. Dies ist es, was die RSS im Grunde will”.
Wilfred D'Costa vom Indian Social Forum erklärt: “RSS ist eine politische Organisation des extrem rechten Lagers, die die Identität der anderen auslöschen will. Sie hat nichts Spirituelles oder Religiöses und benutzt die Religion nur als Vorwand. Der Dialog mit einer gewaltbereiten Organisation wie der RSS ist ein Spiel mit dem Feuer. Die Kirche sollte sich mit Personen zusammentun, die an die Werte des säkularen Staates und der Demokratie glauben, wenn es darum geht Toleranz und Harmonie zu fördern”. (AK-PA) (Fides 26/1/2016)


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