Chiapas (Fides) – Viele kubanische Flüchtlinge wählen für die Einreise in die Vereinigten Staaten den Weg über Mexiko. Die mexikanische Regierung erteilt eine zeitweilige Durchreisegenehmigung, doch viele Migranten verweilen zunächst in Tapachula und Chiapas, weil ihnen unterwegs das Geld ausgeht, und sie dort auf eine Überweisung der Familien warten. Wie die lokale Presse berichtet, wird die Zahl der Flüchtlinge nach der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Costa Rica, El Salvador, Guatemala und Mexiko in der vergangenen Woche steigen, das die Weitereise von rund 8.000 Kubanern ermöglicht, die seit Ende 2015 in Costa Rica festsitzen, nachdem Nicaragua den Transit verweigerte (vgl. Fides 25/11/2015; 3/12/2015;28/12/2015;29/12/2015).
Unterdessen wurden zahlreiche Flüchtlinge, die versucht haben nach Miami einzureisen, dort zurückgewiesen und halten sich nun im Flüchtlingsaufnahmezentrum "El Buen Pastor" auf, in dem vorwiegend Flüchtlinge aus Mittelamerika unterkommen. Ende Oktober 2015 bat der katholische Priester Cesar Cañaveral, angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen um Hilfe für kubanische Migranten. "Früher waren es rund 20 am Tag, doch seit Oktober hat sich die Zahl vervielfacht und nun kommen täglich bis zu 300 an, wobei das staatliche Migrationsbüro INM die Durchreisegenehmigung meistens erst nach drei Tagen ausstellt", so Pfarrer Cañaveral.
Mit der Durchreisegenehmigung der mexikanischen Behörden dürfen sich die Flüchtlinge auf dem Weg in die Vereinigten Staaten insgesamt 20 Tage lang im Land aufhalten. Unterdessen kommt es dort auch zu Auseinadersetzungen mit Flüchtlingen aus anderen Ländern, die beklagen, dass Kubaner bevorzugt behandelt werden. (CE) (Fides, 19/01/2016)