ASIEN/HEILIGES LAND - Brandanschlag auf maronitisches Kloster in Bethlehem: Tatmotiv könnte persönliche Rache sein

Mittwoch, 30 September 2015 ortskirchen  

Betlemme (Fides) – Nach dem Brandanschlag auf das Kloster Mar Charbel am vergangenen Samstag, den 26. September, ermittelt die palästinensische Polizei “rasch und mit großem Einsatz”: erste Indizien lassen vermuten, dass es sich bei dem Tatmotiv um persönliche Rache handelt. Dies bekräftigt der Patriarchalvikar für Jerusalem und Palästina des lateinischen Patriarchats Jersusalem, Bischof William Shomali.
“Diese Episode”, so der Bischof, “schadet dem Image von Bethlehem und dem Zusammenleben. Die Restaurierung des Klosters Mar Charbel war auf Anweisung des Präsidenten Abu Mazen, mit Zuschüssen des staatlichen palästinensischen Fonds finanziert worden. Auch aus diesem Grund haben die palästinensischen Behörden ein besonderes Interesse daran, den oder die Täter zu identifizieren. Und wie aus ersten Ermittlungen hervorgeht“, so der Patriarchalvikar, “könnt e sich bei dem Tatmotiv vielmehr um kriminelle Erpressung als um religiöse Einschüchterung handeln”.
Bei dem Brandanschlag wurden vor allem Einrichtungsgegenstände im zweiten Stockwerk verwüstet. Bereits bei den ersten Besichtigungen des Unfallortes wurde ein Kurzschluss ausgeschlossen. Am frühen Morgen nach dem Brandanschlag besuchte die Bürgermeisterin von Bethlehem Vera Baboun und führende Vertreter der palästinensischen Sicherheitskräfte und des Geheimdienstes das Kloster, wo sie von Bischof Shomali und Priestern aus Bethlehem, Beit Sahour und Beit Jala empfangen wurden.
Die Restaurierungsarbeiten in dem 1983 gegründeten maronitischen Kloster wurden Anfang Januar dieses Jahres begonnen, nachdem das Kloster 15 Jahre lang geschlossen war. (GV) (Fides 30/9/2015).


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