AFRIKA/ÄGYPTEN - Patriarch Tawadros hält die Kandidatur christlicher Politiker auf salafistischen Listen für unglaubwürdig

Montag, 5 Oktober 2015 politik  

Kairo (Fides) – Christen, die auf Wahllisten salafistischer Parteien kandidieren “sind nicht glaubwürdig”, da keiner ein Leben “nach widersprüchlichen Prinzipien” leben kann. Diese Meinung vertrat der koptisch-orthodoxe Patriarch im Hinblick auf die Aufnahme von Christen in die Wahllisten der salafistischen al-Nour-Partei in einem TV-Interview.
“Viele salafistische Politiker”, so der koptisch katholische Bischof Antonios Aziz Mina von Guizeh “bezeichnen Christen als Ungläubige und vertreten die Ansicht, dass man sogar auf Glückwünsche anlässlich religiöser Feste wie Weihnachten und Ostern verzichten sollte. Deshalb ist es ganz offensichtlich dass Christen, die sich auf den salafistischen Listen aufstellen lassen, dies nur aus persönlichem Interesse tun: es ist für sie der einzige Weg, an den kommenden Wahlen teilzunehmen. Das heißt es überwiegt bei ihnen das Streben nach einer politischen Karriere. Auf der anderen Seite kann die salafistische Partei nur dadurch die Voraussetzungen erfüllen, die es für die Zusammensetzung der Wahllisten gibt”.
Nach dem geltenden Wahlrecht schreibt vor, dass mindestens 24 Sitze im Parlament an Christen vergeben werden, während 56 Sitze für Frauen vorbehalten sind. Quotenregelungen sind auch für Jugendliche, Menschen mit einer Behinderung, Arbeiter und Bauern vorgesehen. (GV) (Fides 5/10/2015).


Teilen: