AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - “Der Besuch von Papst Franziskus wird eine tiefe Spur in den Herzen der Menschen hinterlassen”

Dienstag, 1 Dezember 2015 evangelisierung   dialog   krisengebiete  

Bangui (Fides) - “Es herrschte eine wunderbare Atmosphäre, wie wir sie seit Jahren nicht mehr erlebt haben”, so der italienische Missionar Aurelio Gazzera und Pfarrer von Bozoum nach dem Besuch von Papst Franziskus. Mit einer Delegation seiner Pfarrei hatte er an der Begegnung mit dem Papst in Bangui teilgenommen.
“Die Menschen haben Opfer gebracht, um dort zu sein, denn sie haben verstanden, dass es sich um ein historisches Ereignis handelte. Wir müssen Papst Franziskus danken, dass er den Mut gehabt hat, trotz der Gefährdung zu uns zu kommen, angesichts derer viele ihm von einem Besuch abgeraten hatten.“, so Pater Gazzera.
“Am Morgen des 30. November kurz vor 9,30 Uhr haben wir gehört, sie die Gläubigen, die im Stadion auf den Papstgottesdienst warteten, in Begeisterung ausbrachen“, so der Missionar weiter, „Wir dachten Papst Franziskus sei angekommen, aber es war der Imam Oumar Kobine Layama, der eng mit dem katholischen Erzbischof von Bangui Dieudonné Nzapalainga und dem Vorsitzenden der Evangelischen Union, Pastor Nicolas Guérékoyaméné-Gbangou, in der Plattform der Religionsvertreter für den Frieden zusammenarbeitet. Die Präsidentin Catherine Samba Panza wurde nicht so freudig begrüßt”.
“Dies zeigt, dass der Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik, der oft als Religionskonflikt dargestellt wird, in Wirklichkeit ein Konflikt ist, bei dem vor allem Politik, Wirtschaft und die Kontrolle über die Rohstoffen eine Rolle spielen”, so Pater Gazzera.
“Nach dem Gottesdienst waren Tausende Menschen gezwungen durch ein nur drei Meter breites Tor hinauszugehen“, beklagt der Missionar, „Man kann sich vorstellen, dass es ein großes Gedränge gab. Doch es gab keine Unfälle und keiner hat sich darüber aufgeregt, alle waren voller Freude und sehr gelassen. Die Atmosphäre war wirklich anders als sonst. Ich glaube es war seit vielen Jahre das erste Mal, dass es so war“.
“Ich denke, dass der Besuch von Papst Franziskus eine tiefe Spur hinterlassen wird, weil viele nicht mehr bereit sind, zuzulassen, dass wenige Hundert Menschen Hass und Gewalt verbreiten“, so der Missionar, „Die Botschaft des Papstes war sehr klar, wie zum Beispiel das Papamobile, dass aus Sperrholz gebaut war und keine gepanzerten Scheiben hatte, mit dem er das muslimische Viertel durchquerte, wo die Mitarbeiter, wenn sie sich dort hin wagen, nur mit Militäreskorte unterwegs sind”, so Pater Gazzera abschließend. (L.M.) (Fides 1/12/2015)


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