ASIEN/IRAN - IHR fordert Moratorium zur Aussetzung des Vollzugs von Todesstrafen

Freitag, 13 November 2015 menschenrechte   religiöse minderheiten   religionsfreiheit  

Oslo (Fides) – Insgesamt 648 Menschen wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 im Iran hingerichtet. Damit Iran liegt der Durchschnitt der Hingerichteten damit bei vier Menschen pro Tag. Dies ist mehr als Vergleich zu den Vorjahren: während des gesamten Jahres 2014 wurden 753 zum Tode verurteilte hingerichtet und 2013 waren es 687 Hinrichtungen. Die meisten Opfer (463 von 648 im Jahr 2015) wurden wegen Drogendelikten zum Tode verurteilt. Dies geht aus einem Bericht der Organisation “Iran Human Rights” mit Sitz in Oslo. Die Nichtregierungsorganisation wurde von iranischen Flüchtlingen gegründet, denen in Norwegen Asyl gewährt wurde. IHR bittet die internationale Staatengemeinschaft um ein Moratorium für die Aussetzung der Vollziehung von Todesurteilen im Iran anlässlich des Besuchs des iranischen Präsidenten Hassan Rohani in Europa.
“Zu einem Höhepunkt bei dem Vollzug von Todesurteilen kam es nach dem 22. Mai nach einer friedliche Kundgebung im Gefängnis Ghezel Hesar im Westen von Teheran: zum Tode verurteilte Gefangene baten im Rahmen der Kundgebung um Begnadigung. Am Tag danach wurden 22 Gefangene in Isolationshaft gebracht und einen Tag später hingerichtet”, beklagt IHR in einer Verlautbarung. (PA) (Fides 13/11/2015)


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