AMERIKA/BOLIVIEN - Bischofskonferenz: “Wir brauchen und wollen einen Wandel”

Freitag, 13 November 2015 bischöfe   bischofskonferenzen   politik  

Cochabamba (Fides) – "Ohne uns zu fürchten müssen wir sagen, dass wir einen Wandel wollen. Wir dürfen uns die Hoffnung auf einen realen Wandel nicht nehmen lassen", heißt es in der Schlussbotschaft zur Vollversammlung der Bolivianischen Bischofskonferenz (5. bis 10. November, Cochabamba) (vgl. Fides 6/11/2015). Die Bischöfe zitieren damit den Appell von Papst Franziskus an die sozialen Bewegungen während seines Besuchs in Bolivien im vergangenen Juli, und dessen Ermutigung zu sozialem Engagement.
"Wir leben in einer Zeit, die von Ideologien gekennzeichnet ist, die die Realität der Armen nicht berücksichtigt und ihre Stimme nicht hört”, so die Bischöfe, “viele haben Angst eine Meinung zu vertreten, die der vorherrschenden Ideologie nicht entspricht“. Gleichsam beklagen die Bischöfe fehlende Investitionen in das Bildungs- und Gesundheitswesen.
“Die Gewalt, zu der es infolge des Werteverfalls kommt”, so die Bischöfe zu den Problemen des Landes, “führt zu zunehmender Unsicherheit in unseren Städten zu Lasten der schwächsten Personengruppen. Drogenhandel und Drogenabhängigkeit verbreiten sich im Land, und die Bürger leiden unter den Folgen. Korruption führt zur Chancenlosigkeit für Randgruppen, politische und juridische Straffreiheit führt, dazu dass diese Situation anhält“
Viele soziale Institutionen und Werke der Kirche in Bolivien leiden derzeit unter finanziellen Problemen, sehen sich die Einrichtungen aufgrund der geltenden Gesetze auch zur Zahlung eines dreizehnten Monatsgehalts gezwungen, was zur Folge hat, dass viele Mitarbeiter entlassen und Dienstleistungen eingeschränkt werden müssen. In den vergangenen Wochen hatten kirchliche Einrichtungen die Regierung um eine Ausnahmeregelung gebeten, die jedoch abgelehnt wurde. Für die Kirche sei es unter diesen Umständen „schwierig Projekte der menschlichen Förderung und soziale Hilfsprojekte zu verwirklichen, wenn für kirchliche Sozialarbeit und Wohltätigkeitsinitiativen die gleichen Gesetze gelten, wie für Unternehmen, die Gewinne erzielen ".
(CE) (Fides, 13/11/2015)


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