ASIEN/PAKISTAN - Blasphemie: Christ gegen Kaution freigelassen

Dienstag, 13 Oktober 2015 blasphemie   religiöse minderheiten  

Lahore (Fides) –Der in Kasur wegen angeblicher Blasphemie angeklagte Christ Pervaiz Masih wurde am vergangenen 2. September gegen Kaution aus der Haft freigelassen. Dies teilen die Anwälte der Nichtorganisation “The Voice” mit, die daran erinnern, dass “es sich um einen sehr seltenen Fall in der Geschichte Pakistans handelt. Es kommt nicht oft vor, dass eine wegen angeblicher Blasphemie angeklagte Person gegen Kaution Freigelassen wird, insbesondere wenn es sich um Christen handelt. In diesem Fall entschied sogar bereits das erstinstanzliche Gericht nach nur einem Monat“.
“Viele Opfer, die wegen angeblicher Blasphemie angeklagt werden, wie zum Beispiel Asia Bibi und Sawan Masih, werden zum Tode verurteilt” so die NGO weiter, „Andere wie zum Beispiel der Pastor Aftab Gill (vgl. Fides 1/10/2015) werden zu Unrecht im Gefängnis festgehalten: wir beten für ihre Freilassung“.
“Im Fall von Pervaiz Masih”, so die Vertreter von The Voice weiter, “hat uns Gott mit diesem wichtigen Urteil gesegnet. Kasur gehört zu den konservativsten Regionen der Provinz Punjab und es ist sehr gefährlich, hier eine Anklage wegen Blasphemie zu beanstanden”. Es sei auch schon zu Einschüchterungsmaßnahmen gegen Mitarbeiter der Organisation durch die Polizei in Kasur gekommen.
Unerdessen setzt The Voice das eigene Engagement unerschrocken fort: ein weiterer ebenfalls wegen Blasphemie angeklagter Christ, Imran Masih, befindet sich seit dem 1. Juli 2009 im Gefängnis und wurde 2010 in erster Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt. “Die Anklage basiert auf falschen und erfundenen Aussagen. Ich werden mich für diesen Fall einsetze. Die Schlussverhandlung vor dem Berufungsgericht findet am 28. Oktober in Lahore statt”, so der katholische Anwalt und Minister für Minderheiten in der Provinz Punjab, Khalil Tahir Sindhu, der die Unschuld des Angeklagten trotz der sich für ihn daraus ergebenden persönlichen Risiken beweisen will. (PA) (Fides 13/10/2015)


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