AFRIKA/BURKINA FASO - Erzbischof Ouédraogo erinnert an positive Rolle der Glaubensgemeinschaften bei der Überwindung der Krise

Mittwoch, 30 September 2015

Ouagadougou (Fides) – Die Putschisten der Präsidentengarde (Régiment de Sécurité Présidentielle, RSP) haben sich zurückgezogen. Damit ist der Staatsstreich vom vergangenen 16. September gescheitert, nachdem Mogho Naaba und die Gemeinschaft der Westafrikanischen Staaten (CEDEAO) als Vermittler aufgetreten waren.
Der Putschversuch scheiterte, weil “niemand in Burkina diesen Staatsstreich unterstützte, nicht einmal die anderen Soldaten”, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger, Erzbischof Paul Ouédraogo von Bobo-Dioulasso in einem Interview mit der Tageszeitung “L’Observateur Paalga”.
“Die RSP ist isoliert”, so Erzbischof Ouédraogo, der daran erinnerte, dass nach dem Volksaufstand vom vergangenen 30/31 Oktober und der Amtsenthebung des ehemaligen Präsidenten Blaise Compaoré, die Oberbefehlshaber der Armee versichert hatten, man werde sich nicht mehr in politische Angelegenheiten einmischen, sondern nur für die Sicherheit der Bürger und die Integrität der Landesgrenzen sorgen.
Erzbischof Ouédraogo leitet auch die Kommission für nationale Aussöhnung. Wenige Tage vor dem Putschversuch hatte der Erzbischof der Regierung einen Bericht überreicht, in dem auch eine Reform der Armee vor und die Auflösung von Sondereinheiten für den Schutz des Präsidenten empfohlen wurden.
Abschließend erinnert der Erzbischof auch an die positive Rolle der “muslimischen, protestantischen und katholischen Gemeinschaft bei der Überwindung der Krise, die sich untereinander absprechen und als gemeinsame moralische Autorität zusammen mit den traditionellen Stammesführern um Mogho Naaba auftreten”. (L.M.) (Fides 30/9/2015)


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