AFRIKA/ZENTRALFRIKANISCHE REPUBLIK - Tausende Menschen suchen Zuflucht in Pfarreien

Dienstag, 29 September 2015 politik  

Bangui (Fides) – Wie aus aktuellen Berichten hervorgeht, wird die von den Behörden und der MINUSCO in Bangui ausgerufene Ausgangssperre respektiert. Am gestrigen 28. September, waren keine Autos und nur vereinzelte Motorräder unterwegs. Diejenigen, die zur Arbeit gehen mussten, taten dies zu Fuß. Geschäfte bleiben geschlossen.
Panzerfahrzeuge der MINUSCA verhinderten, das Demonstranten weitere Straßenbarrikaden errichten oder Plätze besetzen konnten. Unterdessen griffen die “Anti-Balaka”-Milizen das Hauptgefängnis an (in dem rund 600 Personen, darunter Anführer der Milizen inhaftiert waren) und verhalfen den Häftlingen zur Flucht. Muslimische Häftlinge suchten jedoch Zuflucht in der benachbarten erzbischöflichen Residenz, wo sich Erzbischof Mons. Nzapalainga persönlich um sie kümmert.
Der Erzbischof besuchte auch am gestrigen Montag wie bereits am Sonntag di Verletzten in den Krankenhäusern und in den Pfarreien, wo viele Vertriebene Zuflucht gesucht haben (es sollen rund 5.000 weitere Vertriebene in den Pfarrgemeinden untergekommen sein).
Unterdessen brachte die MINUSCA ausländische Mitarbeiter der Nichtregierungsorganisationen an „sicheren Orten“ unter. Europäische Diplomanten kehrten nicht in die eigenen Wohnungen zurück, sondern verbrachten die Nacht in ihren Vertretungen. Es sollen die Büros von “Mercy Corps” und “Medecins du Monde” geplündert worden sein. Die Präsidentin der Republik kehrte gestern aus New York zurück.
Bereits für morgen planen die Opposition und die Anti-Balaka-Milizen eine Demonstration, bei der sie die eigenen Forderungen zum Ausdruck bringen wollen. (L.M.) (Fides 29/9/2015)



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