AFRIKA/MADAGASKAR - Ehemalige Leprastation erhält Stromversorgung: “Ilena ist kein Ghetto mehr”

Ilena (Fides) – “Das Dorf Ilena ist eine ehemalige Leprastation, wo wir seit 1990 tätig waren. Nun wurde das Dorf endlich an das Stromnetz von Fianarantsoa angeschlossen”, so der Kamillianerpater Albert Rainiherinoro, der das Dorf als Kaplan betreut. “Das Stromversorgungs-Projekt wurde bereits in den 90er-Jahren angeregt, doch es wurde nie auf den Weg gebracht”, so Pater Albert weiter. “2008 stellte Pater Sante Zocco, der damalige Prokurator der Diözese Fianarantsoa, für uns einen Kontakt zum französischen Hilfswerk ‘Compétence Sans Frontière’ her, dass das Projekt unterstützen wollte. Die Schwierigkeiten bleiben zwar nicht aus, doch wir haben es dank der Mithilfe zahlreicher Mitarbeiter geschafft“.
Der rund sieben Kilometer südöstlich der Stadt Fianarantsoa gelegene Ort wurde 1990 von protestantischen Missionaren als Leprastation eingerichtet und ab 1960 nach der Unabhängigkeit von Madagaskar von den lokalen Gesundheitsbehörden verwaltet. “Während der sozialistischen Revolution”, so der Ordensmann, “wurden die Patienten dem eigenen Schicksal überlassen, weshalb die katholische Kirche über den Jesuiten Pater Maurice Paggie dort aktiv wurde. In 80er-Jahren überreichte Pater Paggie den Kamillianern die Verwaltung. In den 90er Jahren wurden wir dann vom Staat mit der Verwaltung des Dorfs beauftragt. Es wurden eine Schule, eine Krankenstation, und verschiedene kleine Entwicklungs- und Umweltprojekte auf den Weg gebracht. Ich persönlich besuche in meiner Eigenschaft als Kaplan das Dorf vier Mal pro Woche. Ilena ist heute kein Ghetto mehr: die Schule wird auch von Kindern aus umliegenden Dörfern besucht und die Patienten aus der Umgebung lassen sich in unserer Krankenstation behandeln, Gläubige kommen von überall her um zur Maddona Salus Infirmorum zu beten”, so Pater Albert abschließend. (AR/AP) (Fides 29/9/2015)

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