AFRIKA/ÄGYPTEN - Rückgang der Besucherzahlen stürzt Katharinenkloster in schwere finanzielle Krise

Mittwoch, 16 September 2015

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Kairo (Fides) – Das griechisch-orthodoxe Katharinenkloster auf dem Sinai leidet infolge des Rückgangs der Zahl der Besucher unter schweren finanziellen Einbußen. In der Vergangenheit besuchten jedes Jahr Zehntausende Besucher die Klosteranlage. Wie ägyptische Medien berichten, war vor allem die von den Behörden des Landes im Jahr 2013 beschlossene vorübergehende Schließung des Klosters ausschlaggebend, nachdem unter anderem auch die Entführung eines Mönchs die Angst vor möglichen terroristischen Anschlägen gegen die griechisch-orthodoxe Klostergemeinschaft wuchs.
Das Kloster beschäftigte in der Vergangenheit rund 400 Arbeitskräfte, vor allem bei der Bewirtschaftung der Olivenhaine und Weinberge, von denen viele nach der Schließung den Arbeitsplatz verloren.
In den vergangenen 40 Jahren wurde das Katharinen-Kloster bereits zweimal geschlossen: anlässlich des historischen Besuchs des Präsidenten Anwar Sadat in Jerusalem und 1982 nach dem Einmarsch der ägyptischen Arme in den Sinai nach dem Rückzug der israelischen Soldaten.
Im Katharinen-Kloster an den Hängen des Bergs Horeb leben derzeit rund zwei Dutzend griechisch-orthodoxe Mönche unter Leitung eines Erzbischofs/Abts im Rahmen einer autokephalen Gemeinschaft. Es ist das älteste noch aktive christliche Kloster und wurde 2002 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
Im Oktober dementierte das Kloster die Nachricht von angeblichen Übergriffen islamistischer Gruppen, die auf christlichen Blogs veröffentlicht worden war (vgl. Fides 28/10/2014). In einer offiziellen Verlautbarung des Klosters wurde die Fehlinformation als “verantwortungslos” bezeichnet. (GV) (Fides 16/9/2015).


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