AMERIKA/BRASILIEN - Seit 1983 wurden mindestens 50 Vertreter der Indios im Kampf für die eigenen Rechte ermordet

Mittwoch, 16 September 2015

Campo Grande (Fides) – "Wie viele Menschen müssen noch sterben, damit wir zu dem Schluss gelangen, dass wir etwas Konkretes für den Frieden, die Achtung der Menschenrechte und Gerechtigkeit für alle tun müssen?", fragt sich Erzbischof Dimas Lara Barbosa von Campo Grande in einem Hirtenbrief in dem er sich gemeinsam mit den Bischöfen der Region „Centro-Oeste“ an die Behörden wendet. In dem Schreiben beklagen die Bischöfe insbesondere die Straffreiheit im Zusammenhang mit Morden an Indios in der Region.
“Die Indio-Bewegung und ihre Verbündeten werden weiterhin die Fortschrittet in diesem Bereich beobachten und hoffen, dass es bald Gerechtigkeit geben wird und die Verantwortlichen dieser barbarischen Verbrechen bestraft werden”, heißt es indem vom Indiomissionsrat CIMI veröffentlichten Schrieben.
Erst am vergangenen 29. August wurde Simeone Vilhalva bei Ausschreitungen mit Bauern im Dorf Antônio João ermordet. Dabei ging es um den Besitz einer Viehzucht. Die Mörder sind bisher unbekannt und die genauen Umstände wurden noch nicht aufgeklärt. Wie der Vorsitzende des Kommunalen Rats für die Rechte der Indios Sander Barbosa betont, wurde Simeone zum neuen Symbol dese Kampfes der Indios für Gerechtigkeit, in dessen Rahmen seit 1983 mindestens 50 Vertreter der Indios das Leben verloren haben.
Ein weiterer eklatanter Fall ist der Mord an dem Missionar Vicente Cañas im Mai 1987. Nach fast 30 Jahren soll in den kommenden Monaten eine neue Jury im Auftrag des Bundesgerichtshofs der ersten Region über den Fall beraten.
“Wird der Staat auch im aktuellen Fall von Simeone Vilhalva für Straffreiheit verantwortlich sein?”, fragen sich Vertreter des CIMI, “Um zu vermeiden, dass dies geschieht, fordert die brasilianische Gesellschaft Ermittlungen und die rasche Bestrafung der Schuldigen”. Außerdem sei die Demarkation der Grundstücke in der Region und die Umsetzung des Gesetzes PEC 71 über Schadenersatzzahlungen an Indios für beschlagnahmte Grundstücke dringen notwendig. (CE) (Fides, 16/09/2015)


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