AFRIKA/LIBERIA - LEBENSMITTELKNAPPHEIT GEHÖRT WEITERHIN ZU DEN HAUPTPROBLEMEN IN DEM VOM BÜRGERKRIEG ZERSTÖRTEN LIBERIA

Montag, 8 September 2003

Monrovia (Fidesdienst) – Obschon es inzwischen erste Zeichen der Hoffnung gibt, hält die humanitäre Notlage in Liberia weiterhin an. „Am vergangenen Freitag, dem 5. September, habe ich einen Hilfskonvoi in die rund 90 Kilometer südlich von Monrovia Stadt Buchanan begleitet, wo ich auch die unsere drei Mitschwestern in der dortigen Mission besuchen wollte“, so die Consolata Missionarin Schwester Maria Enocencia gegenüber dem Fidesdienst. Schwester Enocencia ist in der 50 Kilometer von der liberianischen Hauptstadt Monrovia entfernt gelegenen Mission in Harbel tätig. „Unseren Mitschwestern geht es gut, doch sie müssen rund sechs- bis siebentausend Menschen versorgen, die in der Mission Zuflucht gesucht haben. Darunter befinden sich auch viele Kranke und Verletzte, denn die kleine Krankenstation der Schwestern ist die einzige medizinische Einrichtung, die in der Region noch funktioniert“. „Die Kranken werden so gut wie möglich überall in der Mission untergebracht“, berichtet die Ordensschwester weiter. „Die Schwestern dun ihr möglichstes um sie zu versorgen. Gott sei dank ist es uns gelungen Medikamente und proteinhaltige Kekse für Kinder in die Mission zu bringen. Leider können Ladungen mit Lebensmitteln, vorwiegend Reis und Mais, nicht angeliefert werden, denn sie werden von den bewaffneten Gruppen beschlagnahmt, die die Zufahrtsstraßen belagern“.
Die Lebensmittelknappheit ist ein Problem, dass ganz Liberia betrifft, denn viele Verbindungsstrassen bleiben infolge der anhaltenden Gefechte immer noch unbefahrbar. Heftige Gefechte gibt es weiterhin auch im Norden des Landes, wo sich in der Nähe der Kleinstadt Totota weiterhin die Rebellen der LURD (Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie) und die Armee sowie die Milizen des ehemaligen Staatspräsidenten Taylor bekämpfen. „Die Milizen des ehemaligen Präsidenten sind besonders aktive, wenn es darum geht Zivilisten zu plündern“, berichten einheimische Quellen gegenüber dem Fidesdienst. „Taylor hat Mitte August das Land verlassen, um sich nach Nigeria ins Exil zu begeben, weshalb seine jungen Soldaten nicht mehr bezahlt werden und damit begonnen haben die Bevölkerung zu plündern“.
Um den Frieden in der Region wiederherzustellen wird die internationale Eingreiftruppe in Liberia (ECOMIL) in den kommenden Tagen rund 600 Soldaten in der Nähe von Totota stationieren. (LM) (Fidesdienst, 8/9/2003 – 32 Zeilen, 346 Worte)


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