AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Appell der kongolesischen Bischöfe: „Die Regierung muss die Zahlung der Gehälter garantieren, doch Lehrer und Universitätsdozenten sollten zum Wohl der Schüler und Studenten endlich ihren Streik beenden“

Mittwoch, 12 Oktober 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - Die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo äußern sich zum Streik der Lehrer und Universitätsdozenten, der Seit Monaten das kongolesische Bildungswesen lähmt. Dabei fordern die Bischöfe die Regierung auf die Zahlung der Gehälter zu garantieren, während sie Lehrer und Universitätsdozenten bitten, den Streik zu beenden, damit die Schüler nicht ein ganzes Jahr verlieren. „Wir fordern die Regierung auf, die eigene Verantwortung zu übernehmen“, so die Bischöfe in ihre am 10. Oktober veröffentlichten Erklärung. „Doch damit die Schüler nicht ein ganzes Jahr verlieren und in der Hoffnung, dass die Machthabenden bis zum 20. Oktober, wie vom Staatsoberhaupt versprochen ihren guten Willen zeigen, fordert die Kirche die Lehrkräfte auf, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Die Kichre bittet den zuständigen Behörden den Bonus des Zweifels anzurechnen und nicht auf böse Absichten zu spekulieren, da diese zunächst ein Versprechen geleistet haben, von dem sie sich eine Lösung erhoffen.“
Der Streik der Lehrer und Dozenten hat am 5. September begonnen. Die Lehrer streiken aus Protest gegen die niedrigen Gehälter. Außerdem zahlen die Eltern einen Teil der Gehälter der Lehrkräfte selbst. Der Stadt bezahl Lehrkräften staatlicher Schulen ein Monatsgehalt in Höhe von 12 bis 28 Euro, und oft nicht einmal das. Das restliche Gehalt bezahlen die Eltern der Schüler.
Unterdessen riskieren die Schüler in der Demokratischen Republik Kongo tatsächlich ein Jahr zu verlieren, denn laut einer UNESCO-Vereinbarung wird ein Schuljahr, in dem mehr als 45 Tage lang gestreikt wird, als solches nicht gültig.
In einigen katholischen Schulen haben die Lehrer ihre Tätigkeit bereits wieder aufgenommen, so dass die Schüler den Unterricht besuchen können.
In der Demokratischen Republik Kongo befinden sich in Trägerschaft der katholischen Kirche 208 Kindergärten mit 18.405 Schülern, 7.859 Grundschulen mit 2.246.304 Schülern, 2.904 Mittel- und Sekundarstufen mit 622.545 Schülern. (LM) (Fidesdienst, 12/10/2005 - 27 Zeilen, 313 Worte)


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