AFRIKA/SÜDAFRIKA - „Die Anschläge in London könnten die Hoffnung Afrikas zunichte machen, im Zentrum der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit zu stehen“, so der Pressesprecher der Bischofskonferenz des Südlichen Afrika

Freitag, 8 Juli 2005

Pretoria (Fidesdienst) - „Die Attentate von London könnten die Hoffnung Afrikas zunichte machen, im Zentrum der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit zu stehen“, so der Pressesprecher der SACBC (Southern African Catholic Bishops’ Conference), Prälat Efrem Tresoldi. Der G8-Gipgrl in Schottland hatte den Schuldenerlass für die afrikanischen Länder und die Bekämpfung der Armut dieser Länder als Priorität auf die Tagesordnung gestellt. „Nach den Attentaten in London sind der Terrorismus und die Bekämpfung des Terrorismus zum wichtigsten Thema geworden“, so der Missionar. „Die Terroristen haben damit nicht nur unschuldige Opfer getroffen, sondern auch den Einwohnern Afrikas geschadet“.
„Die westlichen Länder könnten von Afrika aus als im eigenen Egoismus und im eigenen Reichtum eingeschlossener Raum erscheinen. Nun, da diese Länder versuchten, oder sich mindestens mit der Absicht trugen, einen Beitrag zur Bekämpfung der Armut zu leisten, könnten die terroristischen Handlungen zu einer Änderung der Tagesordnung des Gipfels in Schottland führen“, so der Geistliche.
„Wir hoffen, dass die Anwesenheit von Vertretern Afrikas beim G8-Gipfel, darunter der südafrikanischen Präsident Thabo Mbeki, dazu führen wird, dass man sich mit Themen befasst, die Afrika am Herzen liegen, wie zum Beispiel der Schuldenerlass und die Streichung der Zuschüsse für die Landwirte in den Industrieländern, die den ärmeren Agrarsystemen schaden“, so der Missionar.
„Die neue Welle des Terrorismus führt auch dazu, dass die Regierungen ihre Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen erhöhen, was auf Kosten der Entwicklungshilfe geschieht. Dies ist hier in Afrika besonders schlimm“, so Prälat Tresoldi. „Wir befürchten, dass auch die afrikanischen Regierungen die Ausgaben für die Terrorismusbekämpfung zu Lasten des Gesundheits- und Erziehungswesens aufstocken werden. Die Hilfsmittel sollten jedoch von anderen Erwägungen unabhängig genutzt werden“, so der Geistliche. (LM) (Fidesdienst, 08/07/2005 - 28 Zeilen, 292 Worte)


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