N’Djamena (Fidesdienst) -Am 6. Juni haben die Tschader die Möglichkeit im Rahmen einer Volksabstimmung über die Verfassungsänderung zu entscheiden. Die Beteiligung wird jedoch wahrscheinlich relativ gering sein. Sollten die stimmberechtigten Bürger mehrheitlich mit „Ja“ stimmen, hätte der Staatspräsident Idriss Deby die Möglichkeit bei den nächsten Wahlen für ein drittes Mandat zu kandidieren.
„Die Bevölkerung verfolgt das Ganze mit Abstand und einer gewissen Apathie“, so ein Beobachter aus der tschadischen Hauptstadt N’Djamena zum Fidesdienst. „Das Hauptanliegen der Bevölkerung ist die Entwicklung und was die Menschen im Osten des Landes betrifft, di Präsenz der Flüchtlinge aus der westsudanesischen Region Darfur, mit denen sie die bereits geringen Ressourcen teilen müssen“.
Die 26 Oppositionsparteien forderten die Bürger unterdessen zu einem Boykott der Volksabstimmung auf, die ihrer Ansicht nach „das Land in einer Monarchie verwandeln soll“.
Rund 5,3 Millionen stimmberechtigte Tschader können ihre Stimme in 10.800 Wahllokalen abgeben. Die Wähler werden mit ihrer Stimmabgabe über die Umsetzung einer Verfassungsänderung abstimmen, die das Parlament bereits 2004 billigte. Insbesondere wird der Artikel 1996 der Verfassung geändert, der bisher festlegte, dass das Staatsoberhaupt nur für zwei Amtszeiten im Amt bleiben kann.
Staatspräsident Deby gelangte 1990 durch einen Staatstreich an die Macht. 1996 wurde er zum Präsidenten gewählt und 2001 nach zwei Wahlgängen im Amt bestätigt. (LM) (Fidesdienst, 06/06/2005 - 21 Zeilen, 216 Worte)