AFRIKA/UGANDA - „Wir haben kurz nach einem Guerillaangriff vom Tod des Papstes erfahren“, so ein Missionar aus Norduganda

Dienstag, 5 April 2005

Kitgum (Fidesdienst) - „Ich habe gerade einen Trauergottesdienst für Papst Johannes Paul II. mit den Schülern aus den Schulen in der Region gefeiert. Rund 3.000 Kinder und Jugendliche nahmen mit großer Anteilnahme daran teil“, so Pater Tarcisio Agostoni, der als Missionar in Kitgum in Norduganda tätig ist.
„Wir haben unter dramatischen Umständen vom Tod des Papstes erfahren. Durch die Zeitverschiebung war es bei uns bereits Mitternacht, als die Nachricht bekannt wurde. Ich habe sofort die Glocken läuten lassen, woraufhin die Menschen zur Kirche eilten und fragten, was passiert sei, auch weil die Guerillaeinheiten der LRA erst zwei Stunden zuvor einen Angriff verübt hatten und die Menschen befürchteten, dass die Guerilla erneut zugeschlagen haben könnte. Doch als sie erfuhren, was geschehen war, haben die Gläubigen sofort begonnen, für den Heiligen Vater zu beten“, so der Missionar weiter.
„Die Menschen in Kitgum leiben Papst Johannes Paul II. und viele erinnern sich noch gut an den Besuch des Heiligen Vaters in Uganda im April 1993“, so der Missionar. Am 6. April jenes Jahres kam der Papst nach Gulu, die Hauptstadt der nördlichen Region. Kitgum befindet sich in rund 100 Kilometer Entfernung doch eine Gruppe von rund 2.600 Menschen gingen drei Tage lang zu Fuß, um den Papst sehen zu können. Viele dieser Menschen leben noch und erinnern sich nun mit großer Rührung an diese persönliche Begegnung mit dem Papst“.
„Der Besuch von Papst Johannes Paul II. hat die Geschichte der ugandischen Kirche gekennzeichnet. Bei seinem Besuch hat er alle vier Ecken des Landes besucht: den von den amerikanischen Missionaren evangelisierten Osten, den von den Mill Hill Missionaren evangelisierten Westen, den von en italienischen Missionaren evangelisierten Norden und den von den Weißen Vätern evangelisierten Süden“, so Pater Tarcisio. „Nun wacht Johannes Paul II. aus dem Himmel über uns. Wir brauchen seine Hilfe, denn hier herrscht immer noch Krieg. Erst heute Nacht wurden wieder Kinder verschleppt“. (LM) (Fidesdienst, 05/04/2005 - 29 Zeilen, 327 Worte)


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