Islamabad (Fides) – Die pakistanische Regierung verbietet die Übersetzung religiöser Begriffe des Islam aus dem Arabischen ins Englische. Auf Anweisung des Premierministers Nawaz Sharif sollen Begriffe wie “Allah”, “Masjid”, “Sala'at” oder “Rasool”, die für “Gott”, „Moschee“, „Gebet“ und „Prophet“ stehen nicht übersetzt werden sondern im arabischen Original zitiert werden.
Der während des islamischen Fastenmonats Ramadan befasste Beschluss wurde von muslimischen Religionsführern begrüßt, von den Vertretern der religiösen Minderheiten aber eher mit Misstrauen betrachtet. Nach Ansicht von Nasir Saeed, Direktor der Nichtregierungsorganisation “Center for legal Aid Assistance and Settlement” (CLAAS) “sind die Auswirkungen auf die pakistanische Gesellschaft nur schwer abzusehen“.
“Wenn wir die derzeitige Situation im Land betrachten, dann stellen wir fest, dass Extremismus, Fundamentalismus und Hass gegen Christen und andere Minderheiten zunehmen, und es könnte sein, dass ein solcher Beschluss sich negativ auf das Leben der Nichtmuslime auswirkt, die bereits unter Diskriminierung leiden”, heißt es in einer Verlautbarung der Organisation. “Es könnte sein, dass dieser Beschluss falsch ausgelegt wird, sollte eine Übersetzung als beleidigend oder als Schändung des Islam verstanden werden”, so Saeed, der auch eine mögliche Zunahme der Anklagen wegen Blasphemie nicht ausschließt. (PA) (Fides 7/7/2015)