Managua (Fides) – Der Bau des Atlantik-Pazfik-Kanals bleibt in Nicaragua weiterhin umstritten (vgl. Fides 24/11/2014). Bei der jüngsten Debatte geht es um den möglichen Anstieg des Salzgehalts des Nicaragua-Sees. Der See ist das wichtigste Wasserbassin des Landes und verfügt über eine vielfältige Fauna. Auch die von dem Bauunternehmen HKND Group vorgelegte Studie befasst sich mit diesem Problem, doch Bürgervertreter und Wissenschaftler äußern Bedenken.
Nach Ansicht des Weihbischofs von Managua, Silvio Baez mangelt es an Transparenz seitens der Regierung im Hinblick auf das Projekt. In den vergangenen Monaten wurde der Bau als “nationales Projekt” vorgestellt.
“Das Projekt kann nicht als nationales Projekt bezeichnet werden” so Bischof Baez, “da die Bevölkerung nicht von Anfang an an einer Entscheidungsfindung beteiligt war. In diesem Zusammenhang bedauerte der Bischof dass Umweltstudien um Zusammenhang mit dem Bauprojekt "Es ist nicht gut, dass eine Regierung Dinge geheim hält”, so der Bischof, „Je transparenter eine Regierung ist, desto demokratischer ist sie“.
Eine von der "Estudios de Impacto Ambiental y Social (EIAS)" bei den zuständigen Regierungsstellen vorgelegte 12-bändige Studie wurde bisher nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Bischofskonferenz von Nicaragaua (CEN) hatte mehrmals Kritik an Umsiedlungsprogrammen im Zusammenhang mit dem Kanalbau geübt (vgl. Fides 13/01/2015) und vor möglichen Umweltschäden gewarnt. (CE) (Fides, 15/06/2015)