Beirut (Fides) – Acht libanesische Parteien aus den beiden politischen Blöcken, die seit vielen Jahren die politische Bühne des Landes beherrschen werden Vereinbarungen über eine “Partnerschaft zur Stärkung des Staates und Bekämpfung des Terrorismus” unterzeichnen, das der politische Ausschuss der marontisichen Liga als Grundlagenpapier für den politischen Dialog erarbeitet haben. Damit sollen die durch gegenseitige Vetos gelähmten Institutionen wieder aktiviert werden. Das Papier wurde am Samstag, den 9. Mai in Beirut vorgestellt und soll in kürze auch dem maronitischen Patriarchen Kardinal Bechara Boutros Rai.
“Als Vertreter der politischen Parteien”, heißt es in dem Papier, “bekräftigen wir unsere Zugehörigkeit zu einem vereinten und pluralistischen Libanon und schließen uns der von dem Dokument des nationalen Einverständnisses vorgesehenen Partnerschaft an (…) und dem gegenseitigen Respekt unter den Bürgern unabhängig von den religiösen, kulturellen und politischen Unterschieden”. Dieses gemeinsame Terrain, heißt es in dem Papier, “ist der richtige Weg, um den Libanon von einer Welle des Extremismus und des gewaltsamen Fanatismus zu bekämpfen, die die Religionen entfremden und Länder und Gesellschaften, auch in arabische Länder treffen”. Bei der Präsentation erinnerte der Kulturminister Rony Araigi, Vertreter der al-Marada-Bewegung auch an die Schwierigkeiten der Christen im Nahen Osten, wo sie die Hauptleidtragenden des “kreativen Chaos” sind, das von globalen und regionalen Mächten geschaffen wird, um das Kräfteverhältnis im Nahen Osten nach den eigenen Interessen zu gestalten. (GV) (Fides 12/5/2015).