AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bischöfe verurteilen Fremdenhass: “Wir sind ein friedliches Land und haben die Apartheid besiegt”

Freitag, 17 April 2015

Johannesburg (Fides) – Die südafrikanischen Bischöfe verurteilt die jüngste Welle des Fremdenhasses, die zu blutigen Ausschreitungen in Durban führte, bei denen mindestens vier Menschen starben.
“Die ‘Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC)’ bedauert die fremdenfeindliche Gewalt in Durban, die auch der Erzbischof der Stadt, Kardinale Wilfrid Napier, verurteilt“, so der Sprecher der SACBC, Erzbischof William Slattery von Pretoria in einer Verlautbarung.
Zu der Gewalt kam es, nachdem die einheimische Presse Aussagen des Königs der , Goodwill Zwelithini, veröffentlicht hatte, der forderte, dass Ausländer Südafrika verlassen sollten. Später erklärte der König, dessen Rolle weitgehend zerimoniell ist, dass man seine Worte falsch verstanden hatte.
“Während wir anerkennen, dass die Aussagen des Königs der Zulu, nicht auf Gewalt abzielten, glauben wir, dass solche gewaltsamen Handlungen kategorisch verurteilt werden müssen und dass wir an die in der Kultur des Zulu-Volkes verankerten Werte der Gastfreundschaft erinnern sollten“, heißt es in der Botschaft.
Hinter der Gewalt verbergen sich Konflikte unter armen Bevölkerungsteilen: von den 50 Millionen Einwohnern Südafrikas sind 5 Millionen Zuwanderer aus ärmeren afrikanischen Ländern, darunter Somalia, Äthiopien, Simbabwe und Malawi aber auch China und Pakistan. Angesichts wachsender Arbeitslosigkeit kam es zu Spannungen zwischen Einheimischen und Zuwanderern, unter denen die Kriminalitätsrate steigt. “Wir verstehen die Wut der Bevölkerung gegenüber Ausländern, wenn diese legitime Gründe hat”, so die Bischöfe, “Doch wir sind ein friedliches Land, dass die Apartheid besiegt hat und wo Gewalt selten zum Einsatz kommt und friedliche Vereinbarungen erzielt wurden”.
Die Bischöfe fordern die Ausländer auf, keine kriminellen Handlungen zu begehen. Gleichsam wünschen sie sich einen verantwortlichen Umgang mit den sozialen Netwerken, damit es nicht zu einer weiteren Verbreitung von Hassbotschaften verhindert wird. Die Bischöfe fordern von der Regierung die Identifizierung derjenigen, die zu Hass und Konfrontation aufrufen und Lösungen “für die Probleme, die zu dieser schrecklichen Gewalt führen”. (L.M.) (Fides 17/4/2015)


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