Coro (Fidesdienst) – Der Erzbischof von Caracas, S.E. Mons. Roberzto Lückert, erklärte, dass die Verhaftung des Bürgermeisters von Caracas, Antonio Ledezma “Öl ins Feuer gegossen” wurde. Gestern sind etwa 100 venezolanische Polizisten gewaltsam in die Büroräume des Bürgermeisters eingedrungen und haben ihn mitgenommen. Nach Angaben einiger Journalisten wurde der Bürgermeister auch misshandelt. Am Abend gab der Präsident von Venezuela, Nicolas Madura, bekannt, dass der Bürgermeister verhaftet wurde, weil er ein „Golpist“ sei; er sei Mitglied einer angeblichen Verschwörung der Vereinigten Staaten gegen die „chavistische“ Regierung Venezuelas.
Die Verhaftung erfolgte durch Mitglieder des Geheimdienstes Sebin. Bürgermeister Ledezma hatte zusammen mit Leopoldo López (Oppositionsführer im Gefängnis) und der ehemaligen Abgeordneten Maria Corina Machado eine Erklärung unterzeichnet, die von der Tageszeitung „El Nacional“ veröffentlicht wurde; darin wurde eine nationale Vereinbarung für eine Übergangsregierung gefordert, um die schwere Wirtschaftskrise unter Kontrolle zu bekommen, die das Land belastet (s. Fidesdienst 12/01/2015). In der dem Fidesdienst übersandten Note bekräftigt Mons. Lückert: „Der verstorbene Präsident hatte nicht unrecht, als er sagte, er würde uns ins Meer des kubanischen Glücks segeln, und das ist nun der Beweis. Hier werden alle Gesetze mit Füßen getreten“. Und er fügte hinzu, das venezolanische Volk sei „verletzt und verzweifelt, hier wird Benzin ins Feuer gegossen.“ Für den Erzbischof von Coro ist diese Verhaftung ein Beispiel von „Diktatur“ und seines Erachtens ein lampanter Beweis für „Mangel an Demokratie“.
(CE) (Fidesdienst, 20/02/2015)