AFRIKA/UGANDA - Tausende Kongolesen suchen in Uganda Zuflucht. Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen bittet um Unterstützung

Dienstag, 18 Januar 2005

Kampala (Fidesdienst) - In den vergangenen Tagen suchten Tausende kongolesische Flüchtlinge in Uganda Zuflucht. Nach eigenen Angaben fliehen sie vor Unruhen in der kongolesischen Region Ituri, wo derzeit Gefechte stattfinden sollen, so das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR).
Etwa 5.000 bis 7.000 Menschen sollen auf Booten den Albert-See überquert haben. Sie kamen in der Nähe des Dorfes Nkondo, in rund 285 Kilometer Entfernung von Kampala, im Westen des Landes an. Bei den meisten Flüchtlingen handelt es sich um Frauen und Kinder und viele von ihnen brauchen sofortige Hilfen und ärztliche Versorgung. Gegenwärtig halten sie sich am Ufer des Sees in einem engen Tal auf, dass nur auf unbefestigten Pisten mit kleinen Lkws erreicht werden kann. Die meisten Flüchtlinge sind nicht in der Lage, den dreistündigen Fußmarsche in ansteigender Lage zu bewältigen, der aus dem Tal herausführt. Das Hochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) versorgte die Flüchtlinge bereits mit ersten Hilfsgütern, darunter Decken, Wasserbehälter, Küchensets, Suppen und Plastikplanen aus den Vorratslagern in Kampala in Nokondo. Wo auch ein provisorisches Übergangslager entstehen soll. Das UNHCR bat auch andere Hilfswerke der Vereinten Nationen um die Bereitstellung von Lebensmitteln und Medikamenten und verhandelt mit den örtlichen Behörden über den Aufbau eines Wassertanks. Gegenwärtig löschen die Flüchtlinge ihren Durst mit dem Seewasser, was ihre Gesundheit sehr gefährdet. Nach Angaben des UNHCR sollen weitere 10.000 Flüchtlinge in Ishaka weiter im Norden an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo angekommen sein. Dort versuchen Mitarbeiter des UNHCR derzeit genaueres in Erfahrung zu bringen.
Es ist noch nicht klar, weshalb die Flüchtlinge die Demokratische Republik Kongo verlassen haben. Die Flüchtlinge berichten von Auseinandersetzungen zwischen Hema und Lendu, den beiden wichtigsten Volksstämmen in der Region Ituri, in ihren Heimatdörfern. Nach Angeben der MONUC (Friedenseinheiten der Vereinten Nationen in Kongo) gab es in der Region vor kurzem eine Welle der Gewalt zwischen zwei rivalisierenden militärischen Gruppen, der FNI und derUPC-L. In Uganda halten sich derzeit rund 200.000 Flüchtlinge auf. Vor Eintreffen der letzten Flüchtlingsgruppen handelte es sich bei rund 10.000 um Flüchtlinge aus der Demokratischen Republik Kongo. Die meisten kommen aus dem Sudan. (LM) (Fidesdienst, 18/01/2005 - 31 Zeilen, 353 Worte)


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