Tegucigalpa (Fides) – An den Ampeln des Stadtteils Las Colinas in Tegucigalpa stehen täglich Kinder, die die Autofahrer um Almosen bitten. Damit sie von ihren Eltern nicht misshandelt werden, müssen sie mindestens 200 Lempira mit nach Hause bringen. Die bettelnden Kinder sind zwischen 2 und 15 Jahren alt und nicht selten werden auch Neugeborene von Müttern zum Betteln mitgenommen und müssen lange Stunden auf der Straße verbringen. Dabei handelt es sich meist um allein stehende Mütter, die mit den Kindern so ihr Geld verdienen.
Insgesamt sind bettelnde 3.000 Kinder betroffen, insbesondere in Großstädten wie Tegucigalpa, San Pedro Sula und La Ceiba. Nach Schätzungen des Büros für Kinder, Jugend und Familie (Dinaf), gibt es im Land rund 232.032 Waisen, die ebenfalls auf der Straße leben.
Ein Bündnis verschiedener lokaler Hilfswerke brachte nun die Kampagne “Zero Mendicità”, auf den Weg, mit der das Phänomen zunächst in Tegucigalpa und San Pedro Sula bekämpft werden sollten. Im Rahmen der Kampagne wird die Bevölkerung auch durch Werbespots im Radio und im Fernsehen auf das Phänomen aufmerksam gemacht. (AP) (Fides 15/1/2015)