Caracas (Fides) –Die Bischofskonferenz von Venezuela regt in einem gemeinsamen Hirtenbrief mit dem Titel "Ethische und geistliche Erneuerung angesichts der Krise” die christlichen Gläubigen zum Nachdenken über die derzeitige Krise des Landes auf.
Im Anschluss an einen Rückblick auf das Jahr 2014 mit seinen politischen und sozialen Unruhen und 43 Toten, den schon kurz nach Beginn zum Stillstand gekommenen Dialog und die Angst der Menschen vor einer Krise, bezeichnen die Bischöfe das totalitäre System der Regierung, das gegen die Freiheiten und Rechte der Bürger verstößt, als Ursache der Missstände.
Zur Überwindung der Krise fordern die Bischöfe ein weiteres Mal “einen Dialog, der die politische Vielfalt Venezuelas respektiert“: “Es ist die Zeit für verantwortungsvolles Handeln und Gewaltlosigkeit gekommen (heißt es unter Punkt 11 des Hirtenbriefs), “Venezuela braucht einen neuen mutigen und kreativen Unternehmungsgeist ” (Nr. 16), und “Voraussetzung für eine soziale Erneuerung ist der familiäre Zusammenhalt, denn die Familie ist die grundlegende Einheit der Gesellschaft” (Nr. 18).
Das Dokument der Bischöfe unterstreicht auch, dass “die ernste Krise, mit der sich Venezuela konfrontiert sieht, auf eine tief greifende Problematik hinweist: es geht um eine Krise der Werte, der Haltung, der Motivation, die korrigiert werden muss“ (Nr. 19). Schließlich bitten die Bischöfe um konsequentes Handeln der Christen: „Wir dürfen nicht an Gott glauben und dann unüberlegt handeln. Wir müssen Ungerechtigkeit, Korruption und Gewalt ablehnen, denn dies sind die moralischen Übel, die unser Land zerstören. Wir sollen vielmehr dem göttlichen Plan des Reiches Gottes entsprechen” (Nr. 21).
“Diese dramatische Analyse ist schmerzlich, doch sie entspringt unserer Verbundenheit mit den Menschen, die Not leiden und entspricht unserer pastoralen Aufgabe, die uns dazu drängt uns für Menschenwürde und Frieden einzusetzen (Nr. 22)“, so die Bischöfe abschließend.
(CE) (Fides, 13/01/2015)