AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Für die Massaker an Zivilisten in Beni sind mehrere bewaffnete Gruppen verantwortlich

Dienstag, 16 Dezember 2014

Kinshasa (Fides) - “In der Region Beni in der Provinz Nordkivu im Norden der Demokratischen Republik Kongo spitzt sich die Sicherheitslage auf dramatische Weise zu: allein in den vergangenen zwei Monaten wurden über 250 Menschen wurden ermordet und 88.500 aus ihrer Heimat vertrieben”, heißt es in einer Verlautbarung des Netzwerks “Rete Pace per il Congo”.
“Die zivilen und militärischen Behörden und die Zivilgesellschaft des Norkivu machen die ugandischen Rebellen der ADF für verantwortlich. Doch aus jüngsten Untersuchungen geht hervor, dass auch neue Gruppen aktiv sind”, heißt es in der Verlautbarung weiter.
Das Netzwerk erinnert an Berichte einheimischer Beobachter, die die Präsenz anderer bewaffneter Gruppen dokumentieren, darunter ehemalige Kämpfer der Rebellengruppe M23, die offiziell im Dezember 2013 die Waffen niederlegten (vgl. Fides 13/12/2013). “Die ehemaligen Rebellen, die nach der Niederlage im November 2013 nach Ruanda und Uganda geflohen waren, bringen ihre Unzufriedenheit gegenüber der Regierung weiterhin zum Ausdruck, der sie vorwerfen, dass sie die am 12. Dezember 2013 unterzeichnete Erklärung von Nairobi nicht einhalten”, heißt es in der Verlautbarung weiter.
Es sei nicht richtig, die Hauptverantwortung für die Massaker allein bei der ADF zu suchen, heißt es in der Erklärung weiter. “Denn vielleicht gibt es Kräfte, die daran interessiert sind, die ADF allen für die Unsicherheit und die Massaker verantwortlich zu machen, um sich dann als diejenigen darzustellen, die alleine in der Lage sind, die Ordnung wieder herzustellen.
“Es könnte also ein neuer Krieg bevorstehen, der dieses Mal nicht von Goma (im Süden des Nordkivu) ausgeht, sondern von Beni (im Norden des Nordkivu), wobei im Grunde stets die selben politischen, militärischen und ethnischen Kräfte agieren, die von den Nachbarländern unterstützt werden. Die weitere Entwicklung wird dies bestätigen oder dementieren”, so das Netzwerk abschließend, das die Schaffung von parlamentarischen Untersuchungskommissionen zur Situation in der Region anregt. (L.M.) (Fides 16/12/2014)


Teilen: