AFRIKA/ÄGYPTEN - In der Region Minya wurden in vier Jahren 120 Millionen ägyptische Lire für die Freilassung entführter Christen bezahlt

Dienstag, 9 Dezember 2014

Minya (Fides) – In Oberägypten werden systematisch Mitglieder der christlichen Gemeinde entführt, so dass daraus wahre kriminelle Geschäfte entstanden sind. Wie der koptische Gläubige Mina Thabet, Mitglied des Jungendverbandes Maspero und Gründer der Partei der Volksinitiative mitteilt, wurde allein in der Region Minya Lösegeld in Höhe von 120.000 ägyptischen Lire für Christen bezahlt die seit Januar 2011 – dem Beginn des so genannten “Arabischen Frühlings”, der zum Sturz des Regimes unter Hosni Mubarak führen sollte– entführt wurden. Umgerechnet sind dies rund 16 Millionen Euro.
Nach Ansicht des ägyptischen Aktivisten werden, Banden, die solche Entführungen durchführen auch von Apparaten gedeckt, die die soziale Sicherheit garantieren sollten. Die weit verbreitete Korruption ist nach Ansicht von Thabet ebenfalls mitverantwortlich für die unzureichenden Maßnahmen der Sicherheitskräfte gegen diese kriminellen Geschäfte. .
“Leider”, so der koptische Bischof Kyrillos William von Assiut zum Fidesdienst, “gibt es das Phänomen auch heute noch und es ist keine Besserung in Aussicht. Die Sicherheitsmaßnahmen der Polizei, die zum Beispiel im vergangenen Februar in Assiut auf den Weg gebracht wurden, sind nur sporadisch und reichen nicht aus, um das Problem zu lösen”. Derzeit befindet sich ein koptischer Vater von drei Kindern in den Händen von Entführern, der aus der Region um Minya, verschleppt wurde und dessen Familie bisher das geforderte Lösegeld nicht aufbringen konnte. (GV) (Fides 9/12/2014).


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