ASIEN/LIBANON - Maronitische Bischöfe befürchten Oligarchie

Donnerstag, 4 Dezember 2014

Bkerkè (Fides) – Die Machtspiele und die politische Kurzsichtigkeit der libanesischen Politiker im eigenen Interesse verwandelten das Land “in eine Oligarchie, was zu Lasten der Verfassung, des Volkes und der Institutionen geht“, so die maronitischen Bischöfe in einer erneuten Kritik am Verhalten der libanesischen Führungskräfte, die das politische Leben des Landes seit Monaten lahm legen. In diesem Sinne äußerten sich die Bischöfe am Rande ihrer monatlichen Tagung im Patriarchat Bkerkè, wo sie unter Leitung des Patriarchen Bechara Boutros Rai am gestrigen 3. Dezember zusammengekommen waren.
In einer gemeinsamen Erklärung bezeichnen die Bischöfe, die Verlängerung der eigenen Mandatszeit durch das Parlament um weitere 31 Monate als verfassungswidrig, während die gegnerischen politischen Blöcke durch ihr jeweiliges Votum ein gefährliches Machtvakuum im Amt des Präsidenten hervorrufen, das seit dem vergangenen 25. Mai unbesetzt ist. In diesem Zusammenhang fordern die Bischöfe die umgehende Wahl eines neuen Staatsoberhauptes. Die libanesische Verfassung legt fest, dass das Amt des Staatsoberhauptes mit einem maronitischen Christen besetzt wird.
Gleichzeitig danken die maronitischen Bischöfe der Armee und den Sicherheitskräften des Landes für ihren Einsatz bei der Terrorismusbekämpfung und erinnerten an den Tod der 6 libanesischen Soldaten, die am vergangenen Dienstag bei einem Attentat islamistischer Kämpfer in Ras Baalbeck an der Grenze zu Syrien starben. (GV) (Agenzia Fides 4/12/2014).


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