AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bischöfe: “Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit”

Dienstag, 25 November 2014

Kinshasa (Fides) - “In unserem Land, das von nicht enden wollenden Rebellionen heimgesucht wird, sind vor allem Frauen und Kinder Opfer dieser menschlichen Barbarei”, so die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo in einer Botschaft zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am heutigen 25. November.
“Die Gewalt gegen Frauen”, heißt es in dem Dokument weiter, “Ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte mit schwerwiegenden Folgen, denn sie verhindert Fortschritte in vielen Bereichen, darunter Armutsbekämpfung, Stabilität in Familien, Frieden, Sicherheit und Aidsbekämpfung”.
“Wenn wir Frauen beschützen, beschützen wir unser ganzes Land”, so die Bischöfe, “Denn als Mutter trägt die Frau zur Entwicklung und Blüte der Gesellschaft bei”. “Unser Land wird Frauen künftig vor allem im Kampf gegen eine Gesellschaft unterstützen müssen, in der die Rechte der Frauen zwar anerkannt aber nicht umgesetzt werden”, so die Bischöfe abschließend.
„Frauen sind Zielscheibe des seit 20 Jahren in der Region andauernden Konflikts“, so Schwester Teresina Caffi von den Xaverianer Missionsschwestern aus Bukavu (Hauptstadt des Südkivu in der Demokratischen Republik Kongo) bereits im Jahr 2010 zum Fidesdienst (vgl. Fides 21/10/2010) „Vergewaltigungen sind eine Art und Weise, ein Volk zu zerstören. In den vielen Kriegsjahren in der Provinz Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo mussten seit 1996 Frauen, die anfangs noch glaubten, der Krieg würde nur Armeen oder nur Männer betreffen, ihre Meinung ändern und am eigenen Leib die demütigende Formen der Gewalt erfahren“.
„Es geht nicht um einen einzelnen Soldaten, der seinem brutalen Instinkt nachgibt und eine junge Frau vergewaltigt, sondern um ein systematisches Vorgehen, das ein Volk psychologisch zerstören soll“, so die Missionsschwester. “Wenn Frauen vor ihren eigenen Kindern vergewaltigt werden oder andere Familienmitglieder zum Inzest gezwungen werden, dann handelt es um Verhaltensweisen, die ausdrücklich darauf abzielen die Persönlichkeit eines Menschen zu zerstören. Wir müssen dazu beitragen, dass der jüngste UN-Bericht zu solchen Vorfällen verbreitet wird“. (L.M.) (Fides 25/11/2014)


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