AMERIKA/MEXIKO - Bischöfe fordern Bekämpfung von Korruption und Lüge

Dienstag, 11 November 2014

Campeche (Fides) – “Wir leben in einem korrupten Land, wo sowohl Bürgern als auch die Politikern nichts daran liegt, in der Wahrheit zu leben”, so Bischof José Francisco Gonzalez von Campeche in seiner Predigt beim Sonntagsgottesdienst in der Kathedrale am vergangenen 9. November. Der Bischof erinnerte dabei ausdrücklich an das Massaker an den Studenten von Ayotzinapa (Guerrero) und betonte: “Was in Iguala geschehen ist, ist kein Einzelfall”. In diesem Zusammenhang forderte er die Gläubigen auf Fälle der Korruption und der Lüge anzuprangern. "Auch Jesus hat alle aus dem Tempel vertrieben, der zu einem Ort der Diebe und Korrupten geworden war”, so der Bischof.
Unterdessen forderte auch Bischof Eduardo Patiño Leal von Córdoba am vergangenen Sonntag: „Wir müssen in Mexiko vereint für die Bekämpfung dieser Banden eintreten”. Das Land leide unter der Grausamkeit des organisierten Verbrechens, das oft in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei vorgehe, wie zum Beispiel im Fall der 43 Studenten in Ayotzinapa (vgl. Fidesdienst 10/10/2014). Die mexikanische Gesellschaft, so der Bischof, werde von solchen Verbrechen, die oft ungelöst bleiben, schwer geschädigt.
Unterdessen kommt es im ganzen Land zu weiteren Protestkundgebungen. In Iguala suchen 30 Familien nach den Überresten der Vermissten. Der "Frente Igualteco por la Dignidad y la Paz Social" forderte die Familien auf, das Schweigen zu brechen und die Angst zu überwinden, die vom ehemaligen Bürgermeister Abarca Velázquez verbreitet worden war, der unterdessen festgenommen wurde, weil er mit den Guerreros Unidos zusammengearbeitet haben soll. Nur so könne man die Massengräber finden und den vermissten Angehörigen ein christliches Begräbnis ermöglichen. (CE) (Fides, 11/11/2014)


Teilen: