ASIEN/SÜDKOREA - Missionar: “Wir müssen den von Papst Franziskus aufgezeigten Weg weitergehen”

Dienstag, 2 September 2014

Suwon (Fides) – “Im Namen der Katholiken in Korea danken wir Papst Franziskus für seine Worte und das unvergessliche Zeugnis, das er uns hinterlassen hat. Nun müssen wir, die wir hier leben, dafür sorgen, dass dieses ‚Samen’ aufgehen und neues Leben hervorbringen”, so der italienische Missionar P. Vincenzo Bordo von den Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria (OMI), der vor 22 Jahren in der Stadt Suwon ein Heim für Senioren, Straßenkinder, Obdachlose und Arbeitslose “Haus Anna” gründete.
“Der Papst sprach in Korea von Aussöhnung, Vergebung, Dialog und Augenmerk für die Armen”, so P. Bordo, “Doch es gab vor allem auch große Gesten der Zärtlichkeit gegenüber Leidenden: allein stehende und altem Menschen, Behinderte, Hinterbliebene der Opfer des Schiffsunglücks und ehemalige Prostituierte. Mit seiner Umarmung hat er die Wunden eines ganzen Landes geheilt. Nach diesen unvergesslichen Tagen müssen nun wir ortsansässige Christen dieses Erbe bewahren und auf diesem Weg weitergehen”.
P. Bordo erinnert an einige Momente des Papstbesuchs, die auch für die Zukunft der christlichen Glaubensgemeinschaft in Korea Ausschlag gebend sein sollen: “In seiner Ansprache an Präsidentin Park, die das Problem Nordkorea mit militärischer Entschlossenheit angehen will, sprach Papst Franziskus von Dialog, Geduld und Zuhören. Mit aufrichtiger Liebe umarmte er eine Frau mit einer Behinderung. Für religiöse Puristen, war das nicht angemessen. Die Eltern der Opfer des Fährunglücks von Sewol hatten Protestaktionen gegen die unzureichende Reaktion der Regierung auf den Weg gebracht: durch seine Begegnung mit ihnen wollte der Papst seine Verbundenheit zum Ausdruck bringen. Die Umarmung der ehemaligen Prostituierten, die von japanischen Soldaten während des Krieges zur Prostitution gezwungen wurden, könnten die schwierigen Beziehungen zu Japan beeinträchtigen, doch Franziskus wollte, dass sie bei der Papstmesse in der ersten Reihe sitzen sollten. Papst Franziskus hat zwar nicht immer ‘politisch korrekt’ gehandelt, doch er hat keine Angst vor Heuchlern: er war zärtlich und hat respektvoll zugehört und diejenigen getröstet, die leiden. Deshalb wird sein Beispiel alle Gläubigen in Korea inspirieren”. (PA) (Fides 2/9/2014)


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