ASIEN/HEILIGES LAND – Das in Gaza ist kein Krieg, sondern ein unnötiges Massaker – so der emeritierte Patriarch Sabbah

Dienstag, 22 Juli 2014

Gaza (Fides) – In der Nacht von Montag, dem 21., auf Dienstag, den 22. Juli, verursachten israelische Militäroperationen im Gazastreifen weitere Zerstörungen und forderten Opfer unter der Zivilbevölkerung. Die Zahl der ums Leben gekommenen Palästinenser stieg auf mehr als 580 an, während es unter den israelischen Soldaten bisher 27 Tote gab. In der letzten Welle der israelischen Angriffe wurden auch vier Moscheen und einige medizinische Einrichtungen getroffen.
“Das, was in Gaza passiert”, erklärte Seine Seligkeit Michel Sabbah, der emeritierte lateinische Patriarch von Jerusalem gegenüber Fides, “ist kein Krieg, sondern es ist vielmehr ein Massaker. Ein unnötiges Massaker, das Israel nicht einen einzigen Schritt Richtung Frieden und Sicherheit weiterbringen wird. Im Gegenteil, durch all diese menschlichen Verluste sind die Herzen der Israelis und der Palästinenser erneut von Hass erfüllt.” Laut dem emeritierten Patriarch „können die Mittel, um Frieden zu erlangen, nichts anderes sein, als Mittel des Friedens. Seit sechzig Jahren sehen wir, dass Kriege, Waffen, Massaker nicht in der Lage sind, irgendeine Form von Frieden zu garantieren.” Dem Urteil Seiner Seligkeit Sabbahs nach „ist der einzige Weg, um der Spirale der Gewalt und der Zerstörung zu entkommen, der, das Ausgangsproblem anzugehen, nämlich die israelische Besetzung der palästinensischen Territorien. Frieden und Sicherheit werden erst dann eintreten, wenn Israel gegenüber dem palästinensischen Staat dessen Freiheit und Souveränität anerkennt. Aber dafür müssen wir vielleicht eine neue Generation israelischer Anführer abwarten. Die aktuellen Leader glauben nur an Militärgewalt. Sie haben raffinierte Waffen, um zu töten, und keine Kraft, Frieden zu schaffen.” (GV) (Fides 22/7/2014)


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