ASIA/IRAK - Patriarch Louis Raphael I. Sako dementiert Gerüchte über "gezielte Gewalt gegen Christen"

Montag, 30 Juni 2014

Bagdad (Fides) - “Angesichts der chaotischen Zustände in Mossul und im Norden des Irak gibt es auch Gerüchte über gezielte Gewalt gegen Christen. Ich möchte betonen, dass es bisher keine gezielten übergriffe auf Christusgläubige gegeben hat. Christen sind ebenso verängstigt wie ihre muslimischen Mitbürger. In der derzeitigen Phase wird vieles instrumentalisiert und dies führt dazu dass die Gefahr wächst”, so der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako zum Fidesdienst in einem Kommentar zur Lage der Christen in den von der den sunnitischen Aufständischen unter Leitung der dschihadistischen Gruppe “Islamischer Staat im Irak und in Levante (ISIL)“ kontrollierten Gebieten.
Was die Zukunft des Landes anbelangt, so bestätigt der Patriarch die Gefahr sektiererischer Konflikte im Irak und erinnert in diesem Zusammenhang an historische und geopolitische Faktoren, die die Einheit des Landes beeinträchtigen: “Unser Schicksal ist unausweichlich“, so das Oberhaupt der chaldäischen Kirche, “und es scheint die Spaltung zu sein. Es wird ein Krieg vorbereitet, damit man sagen kann, dass es keine Alternative zur Waffengewalt gab. Nach dem Kolonialismus wurden die Grenzen unsere Länder ohne Pläne für die Bürger auf dem Papier gezogen und man musste stets nach Zwangsmaßnahmen suchen, um sektiererische Bewegungen zu unterdrücken. Während die westlichen Länder ihrer Nahostpolitik stets ein einziges Kriterium zugrunde legten, nämlich den Schutz der eigenen wirtschaftlichen Interessen und den Schutz des Staates Israel”. (GV) (Fides 30/6/2014).


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