AFRIKA/UGANDA - Gemeindepfarrer von Paronga in Norduganda bei Überfall verletzt. Ehefrau eines Katechisten und ein Vertreter der Lokalverwaltung ermordet. „Auch dieses Jahr ist die Weihnachtszeit blutüberströmt“, so ein Missionar im Gespräch mit dem Fidesdienst

Montag, 20 Dezember 2004

Gulu (Fidesdienst) - „Auch dieses Jahr ist die Weihnachtszeit blutüberströmt“ klagt ein Missionar aus Norduganda, wo am heutigen 20. Dezember der Gemeindepfarrer von Poranga, Peter Olum, bei einem Überfall der Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) verletzt wurde. Der katholische Priester war zusammen mit einem Katechisten, dessen Ehefrau und ihren Kindern und einem Vertreter der Gemeindeverwaltung unterwegs, als sein Fahrzeug angegriffen wurde. „Pfarrer Olum wurde verletzt, die Frau des Katechisten und der Beamte wurden ermordet. Der Katechist floh mit seinen Kindern in den Wald und wir wissen derzeit nicht, wo sie sich aufhalten“, so der Missionar im Gespräch mit dem Fidesdienst. Pfarrer Olum wurde in das ST. Mary Hospital in Lachor (Gulu), rund 70 Kilometer vom Ort des Überfalls entfernt, eingeliefert. „Wir sind aller erschüttert über diese erneute Episode der Gewalt, zu der es kam, während Verhandlungen stattfinden, die eigentlich Anlass zur Hoffnung auf die Rückkehr des Friedens waren“, so der Missionar. In der vergangenen Woche hatte die ugandische Regierung den Waffenstillstand verlängert, der in einem bestimmten Gebiet in Norduganda zur Vorbereitung auf die Friedensverhandlungen in Kraft ist.
„Es gibt anscheinend Teile der Guerillabewegung, die keinen Frieden wollen“, so der Missionar weiter. „Die Einleitung von Friedensverhandlungen und die Bekanntgabe des Waffenstillstands hatten ein Klima der Harmonie und Zuversicht entstehen lassen. Die Straßen der Region waren sicherer geworden. Die Busse fuhren wieder zwischen den verschiedenen Städten hin und her. Nach dieser Episode werden wieder alle Angst haben“.
„Wir möchten Frieden: die Menschen haben genug gelitten. Wir wollen ein friedliches Weihnachtsfest für die 500 Kinder, die ihre Eltern infolge des Krieges oder durch Aids verloren haben und die wir gestern mit einem Lebensmittelpaket zu Weihnachten beschenkt haben“, so der Missionar. (LM) (Fidesdienst, 20/12/2004 - 28 Zeilen, 310 Worte)


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