Bkerkè (Fides) – Der Libanon ähnelt Prometheus, dem Helden der griechischen Mythologie, der von den Göttern bestraft wurde, weil er den Menschen das Feuer gebracht hatte. Gleichsam wird dieses Land bestraft, weil es sich in einer Region der Welt befindet, die von sektiererischen Konflikten, ethnisch-religiösen Säuberungen und Kämpfen mit dem Ziel der Errichtung von finsteren Regimes befindet und dabei stets versuchte, ein Zusammenleben der verschiedenen sozialen und religiösen Komponenten zu ermöglichen, wo dieses in gleichberechtigter Weise zur Ausübung der Macht betragen können. Mit diesem Vergleich mit der griechischen Mythologie umschriebt die monatliche Versammlung der maronitischen Bischöfe, die gestern unter Vorsitz des Patriarchen Bechara Boutros Rai in Bkerkè tagte, die Lage des Landes in dieser dramatischen historischen Epoche und forderte dabei alle libanesischen Staatsbürger auf “die Treue zum Libanon zu erneuern und dir Rolle und Mission in der Region im Schoss der internationalen Staatengemeinschaft weiterzuführen“.
Politische und konfessionelle Gründe, für die Rechtfertigung eines “Reichs des Terrors, das mit Autobomben und anderen Aggressionen auferlegt werden soll” , heißt es in einer Verlautbarung zum Ende der Versammlung, die Fides vorliegt, “konfrontieren alle Libanesen mit der eigenen Verantwortlichkeit, wenn es darum geht, die eigene Heimat vor der Verwüstung zu bewahren”. Im Libanon gibt es seit neuen Monaten keine Regierung. Mit ihren jeweiligen Vetos lähmen die verschiedenen politischen Blöcke das politische Leben des Landes, während die Präsidentschaftswahl im Mai dieses Jahres näher rückt. Die Bischöfe fordern die Politiker dazu auf, “den eigenen Pflichten nachzukommen”. (GV) (Fides 9/1/2014).