Beirut ( Fidesdienst) – 54% aller Libanesen hoffen,m dass die Grenzen ihres Landes für den Zustrom neuer Flüchtlinge aus Syrien gesperrt werden. Und gut 90% würden es lieber sehen, wenn der bisher uneingeschränkte Zuzug für Flüchtlinge des Bürgerkriegs im Libanon aufgehoben würde. Diese Daten gehen aus einer Umfrage hervor, die die norwegische ForschungsStiftung „Fafo“ durchgeführt und jetzt veröffentlicht hat: es geht darin um die Reaktionen innerhalb der libanesischen Bevölkerung über syrischen Bürgerkriegs-Flüchtlinge. Im Mai waren 900 repräsentative Personen aus dem ethnisch-religiösen libanesischen Mosaik befragt worden. Die Begründungen für den wachsenden Unwillen sind vorwiegend wirtschaftlicher und sozialer Natur: 82% der Befragten ist der Meinung, dass die Flüchtlinge den Libanesen die Arbeit wegnehmen und damit den Zusammenbruch der Löhne bewirken, während für 66% wird eine lang andauernde Präsenz der Flüchtlinge die Organisation der Wasser-und Energieversorgung des Landes in die Krise treiben. Einige Daten beweisen auch das Anwachsen von fremdenfeindlichen Regungen: mehr als 80% der Befragten sprachen sich gegen die Möglichkeit aus, dass ihre Verwandten einen Syrer oder eine Syrerin heiraten könnten, während 53% besorgt darüber sind, dass syrische Kinder in dieselben Schulen gehen dürfen wie ihre Kinder.
P. Simon Faddoul, der Präsident von Caritas Libanon, ist nicht verwundert über diese Ergebnisse: „Leider war das zu erwarten“, bemerkt er gegenüber dem Fidesdienst. „Im Libanon gibt es über eine Million syrischer Flüchtlinge; die Liabensen selbst sind nur 4,5 Millionen. Der Libanon ist zu klein um einen solche massiven Zuzug ertragen zu können, der sich auf das Leben der Bevölkerung im wirtschaftlichen Bereich und im Bereich der Sicherheit auswirkt, was wiederum die Gefahr der Destabilisierung des labilen politischen birgt. Die internationale Gemeinschaft müsste sich mit den Konsequenzen des syrischen Konflikts befassen, eine Umverteilung der syrischen Flüchtlinge auf andere Länder fördern und damit den Druck von den Anrainerländern nehmen. (GV) ( Fidesdienst 12/7/2013).