Djacarta (Fidesdienst) – Wie sieht es mit der Achtung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in Indonesien aus? Derartige Fragen werden in diesen Tagen (Sitzung vom 8.-26. Juli) der UN-Menschenrechtskommission in Genf untersucht. Wie der Fides berichtet, hat die Kommission Dokumente vor allem aus der Gesellschaft und den Religionsgemeinden gesammelt, aus denen ein Absinkedn der Toleranz hervorgeht, und es werden auch Fälle von „Religionsverfolgung“ zitiert.“
Der indonesische Minister für Religionsangelegenheiten, Suryadharma Ali, hat öffentlich erklärt: „Indonesien ist ein Land, das seine pluralistische Gesellschaft und die 6 anerkannten Religionen (Islam, Protestantismus, Katholizismus, Hinduismus, Buddhismus und Kopnfuzianismus) respektiert“; es sei bedauerlich, dass die Massenmedien sich einzig auf die Situation von Ahamadis und Schiiten sowie auf den Fall einer Kirche der „GKI Yasmin Congregation“, die in Bogor, auf West-Javas geschlossen wurde.
Laut Fides-Quellen zitierte Suryadharma die Daten des Ministeriums, die einen allgemeinen Anstieg der Kultstätten zeigen: danach ist zwischen 1997 und 2004 die Zahl der oscheen um 64% gestiegen, die der christlichen Kirchen um 131%, die der katholischen Kirche um 152%, die der Hindu-Tempel um 475% und der Buddha-Tempel um 368%. Mehrere Berichte bestätigen jedoch auch die steigende Religions-Intoleranz in Indonesien in den letzten Jahren. Eine Studie des „Wahid“-Instituts, das den Religions-Pluralismus fördert, zeigt auf, dass es 2012 274 Fälle von Intoleranz gab gegenüber den 267 von 2011 und den 184 von 2010. Ein anderer, 2013 von der NGO „Human Rights Watch“ veröffentlichter Bericht bezeichnet die indonesische Regierung als „Komplizen bei der Verfolgung religiöser Minderheiten“, da sie die Gesetze nicht anwende und Regelungen herausgebe, die die rechte der Minderheiten verletzen.
Der Jesuitenpater, Franz Magnis-Suseno SJ, Professor für Philosophie in Djakarta und ein eminenter Forscher des Dialogs und der Religion in der indonesischen Kirche bezeichnete den Präsidenten Indonesiens, Susilo Bambang Yudhoyono, in einem offenen Brief (der auch an Fides geschickt wurde) als Komplizen und Urheber der Religions-Intoleranz und der Gewalt gegen die Minderheiten im Land (s. Fidesdienst 23/5/2013). In dem Brief wird auf die „sich mehrenden Schwierigkeiten hingewiesen, denen die Christen ausgesetzt sind, wenn sie Genehmigungen für die Eröffnung von Gebetsstätten beantragen; auf die wachsende Zahl von Kirchen, die vom Amts wegen geschlossen werden, auf die immer größere Zahl von Regelungen, die den Gottesdienst für die Minderheiten immer schwieriger gestalten sowie auf wachsende Intoleranz an der Basis (PA) (Fidesdienst 11/7/2013)