Khartum (Fidesdienst) - Für Darfur scheint es keinen Frieden zu geben. Die gemarterte Region im Westen des Sudan ist seit Monaten Schauplatz eines gewaltsamen Bürgerkriegs. Am Sonntag, den 21. November, kam es nun erneut zu Ausschreitungen, bei denen rund 30.000 Menschen aus ihren Heimatdörfern flüchten, nachdem die sudanesischen Gruppen und die mit ihnen verbündeten arabischen Reitermilizen (die berühmt berüchtigten Janjaweed-Milizen) in Orte eingefallen waren. Auch die Mitarbeiter von Hilfswerken, die in diesen Orten tätig waren, mussten evakuiert werden: 30 Personen wurden mit Hubschraubern, der Afrikanischen Union ausgeflogen, die in der Region ein kleines Beobachterkontingent stationiert hat. Zu dieser Wiederaufnahme der Gefechte kam es nur wenige Wochen nachdem die beteiligten Parteien ein bei Verhandlungen in Abuja vereinbartes Abkommen unterzeichnet hatten, in dem man sich unter anderem zur Beendigung der Gewalt verpflichtete. Außerdem sollten internationale Hilfsorganisationen freien Zugang zur Region haben und ein im April unterzeichneter Waffenstillstand respektiert werden, der bisher nicht umgesetzt wurde.
Die sudanesischen Behörden, die die Rebellen für den Verstoß gegen den Waffenstillstand verantwortlich machen, haben den Notstand für die nördlichen Gebiete der Region Darfur ausgerufen. Dies berichtet die regierungstreue Zeitung „al-Anbaa’. Der Notstand soll vom örtlichen Gouverneur, Osman Yusuf Kibir, proklamiert worden sein, der in den betroffenen Gebieten auch eine Ausgehsperre verhängt haben soll. (LM) (Fidesdienst, 23/11/2004 - 20 Zeilen, 214 Worte)