Islamabad (Fidesdienst) - Bei der bevorstehenden Parlaments- und Provinzwahl am 11. Mai haben Wähler aus religiöse Minderheiten, insbesondere Christen und Hindus, Gewicht. Wie aus offiziellen Daten der Wahlkommission hervorgeht gehören insgesamt 2,78 Wähler solchen Minderheiten an und ihre Stimme könnte in verschiedenen Wahlbezirken, vor allem in der Provinz Sindh, von ausschlaggebender Bedeutung sein. Bei rund 1, 4 Millionen wahlberechtigten Bürgern handelt es sich um Hindus, 1,24 Millionen sind Christen. Allein in Karachi, der Hauptstadt der Provinz Sindh, gibt es über 81.000 nichtmuslimische Wähler (8%). In der Provinz Punjab leben insgesamt 900.000 Christen: In den Wahlbezirken von Lahore (Hauptstadt von Punjab) und Chiniot, gibt es jeweils 237.000 bzw. 35.000 nichtmuslimische Wähler (6%).
Neben Hindus und Christen gibt es insgesamt auch 116.000 Wähler aus der Glaubensgemeinschaft der muslimischen „Ahmadi“ und kleiner Gruppen anderer Minderheiten: 6.000 Sikh, 3.600 Parsi, 1.450 Buddhisten und 809 Juden.
Wähler aus religiösen Minderheiten können nach dem geltenden Wahlrecht jedem Kandidaten ihre Stimme geben, während es unter dem Diktator Zia ul-haq ein „separates Wahlsystem“ gab, in dem sie nur nichtmuslimische Kandidaten wählen konnten. Insgesamt sind 10 Sitze im Parlament sind heute den Minderheiten vorbehalten: dies wurde auf Initiative des vor zwei Jahren ermordeten katholischen Minderheitenministers Shahbaz Bhatti eingeführt.
Unter den Kandidaten der bisherigen Regierungspartei Pakistan Peoples Party (PPP), befindet sich Paul Bhatti, der Broder des ermordeten Shahbaz und bisherige Berater der Regierung für religiöse Harmonie, sowie insgesamt 11 Hindus.
Die Muttahida Qaumi Movement (MQM) stellte eine gemischte Liste mit fünf Kandidaten verschiedenen Konfessionen vor, während sich unter den 22 Kandidaten der „Pakistan Tehreek Insaf“ (PTI) der Christ George Clement befindet.
Die „Pakistan Muslim League-Q“ stellt ausschließlich christliche Kandidaten stellvertreend für die Minderheiten auf ihre Liste, darunter Akram Masih Gill, der ehemalige Staatssekretär für religiöse Minderheiten. Auf der Liste der muslimischen „Jamiat Ulema-e-Islam“ steht an erster Stelle der Liste für die Minderheiten sogar die christliche Politikerin Asia Nasir. (PA) (Fidesdienst, 10/05/2013)