Taybeh (Fidesdienst) – Eine kleine Eremitage mit einer Kapelle auf einem Grundstück des lateinischen Patriarchats Jerusalem in der Nähe der Stadt Tabeh (30 Kilometer nordöstlich von Jerusalem), war in den vergangenen Tagen Schauplatz einer kurzzeitigen Besetzung durch jüdische Siedler, die wahrscheinlich aus der benachbarten Siedlung Ofra kamen. Zu dem Vorfall kam es am vergangenen 19. April. Die Siedler nahmen die seit rund einem Jahr unbewohnte Einsiedelei – die von einem griechisch katholischen Mönch errichtet und bis vor kurzem auch bewohnt wurde - in Beschlag und hissten dort die israelische Fahne. Dagegen protestierten einige junge Christen und Muslime aus der Region, die die Besetzung durch Siedler offenkundig ablehnten, woraufhin diese das Gelände wieder verließen.
Am Samstag, den 20. April, besuchte Bischof William Shomali vom lateinischen Patriarchat Jerusalem, den Ort zusammen mit dem christlichen Bürgermeister von Taybeh und dem muslimischen Bürgermeister des benachbarten Dorfs Deir Jaria, um vor Ort mit Augenzeugen zu sprechen und den Bürgern die eigene Verbundenheit auszudrücken. „Ich habe den Menschen zu verstehen gegeben, dass wir unsere Heiligen Stätten schützen und nicht zulassen, dass Grundstücke, Wohnungen und Kultstätten, die seit Jahren und Jahrhunderten von uns bewohnt werden“, von anderen besetzt werden“, so Bischof Shomali zum Fidesdienst. „Diese Aktion war vor allem ein Versuch, mit dem man Reaktion prüfen wollte“, so der Bischof, „Vielleicht wurde dabei vergessen, dass nach den Gesetze des Staates Israel die Besetzung von fremdem Eigentum illegal ist.“ (GV) (Fidesdiesnt, 22/04/2014)