Caracas (Fidesdienst) – Die bischöfliche Kommission für Gefängnispastoral beklagt, dass aufgrund der vorherrschenden politischen Ideologie der religiöse Beistand vernachlässigt wird. Bei den tragischen Ereignissen, zu denen es am 25. Januar in der Vollzugsanstalt in Uribana kam (vgl. Fidesdienst vom 30/01/2013) kam auch der evangelische Pastor Segundo Camejo ums Leben, der als freiwilliger Helfer im Gefängnis tätig war. Offiziell haben kirchliche Mitarbeiter nach Aussage der katholischen und evangelischen Kirche seit einem Jahr keinen Zugang zu den Gefängnissen des Landes.
Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, vertritt der bischöfliche Beauftragte für Gefängnispastoral, P. Ponc Capell, die Ansicht, dass die Behörden keine Absicht zeigten, die geistliche Begleitung der Häftlinge zu gewährleisten. Im Gegenteil in vielen Fällen werde der Anspruch darauf ignoriert. Von den insgesamt 40 von der Bischofskonferenz ernannten Gefängniskaplänen seien nur 26 von den Behörden anerkannt. P. Capell betont, dass es auch 300 christliche Laien gibt, die in den 40 Vollzugsanstalten tätig sind. „Doch wir werden uns auch künftig mit aller Kraft und Begeisterung engagieren, denn wir wissen, dass Regierungen gehen, während die Kirche bleibt“, so der bischöfliche Beauftragte.
Der Leiter des Caritaszentrums in Los Teques, Maria José Gonzales, der seit sechs Jahren im Bereich der Gefängnispastoral in der Region Miranda tätig ist, beklagt: „Seit Dezember 2011 dürfen wir offiziell die Gefängnisse nicht mehr betreten, nachdem die Regierung ein ausdrückliches Verbot erteilte. Deshalb besuche nun unsere freiwilligen Helfer die Inhaftierten, was unsere Arbeit mit ihnen und insbesondere das Engagement für ihre Rehabilitierung sehr einschränkt.“ (CE) (Fidesdienst, 12/02/2013)