Lahore (Fidesdienst) – Die 15jährige Christin Fouzia Bibi aus dem Dorf Roday in der Nähe von Kasur (Provinz Punjab), wurde von muslimischen Männern verschleppt, vergewaltigt und gefoltert. Das Mädchen stammt aus einer Armen Familie und arbeitet mit dem Vater Malooka Masih und den Brüdern in der Landwirtschaft. Wie aus einem Bericht hervorgeht, der dem Fidesdienst vorliegt, wurde Fouza Bibi am 25. Januar von ihrem Arbeitgeber in ein benachbartes Dorf geschickt. Auf dem Rückwerg wurde sie von zwei bewaffneten Männern, Sher Mohammed und Shabir Ali, überfallen, die sie verschleppten, in ein Zimmer einsperrten, vergewaltigten und folterten. Das Mädchen wurde bewusstlos am Straßenrand hinterlassen. Die Familie wollte Anzeige bei der örtlichen Polizei erstatten, was von den Beamten jedoch abgelehnt wurde. Daraufhin wandte sich der Vater von Fouzia an den anglikanischen Pastor Saleem Gill und dessen Bischof Irfan Jamil, die ihrerseits die Nichtregierungsorganisation „Legal Evangelical Association Development“ (LEAD) um Unterstützung bat. Mit Hilfe der Nichtregierungsorganisation konnte vier Tage später Anzeige erstattet gegen die Vergewaltiger werden. Wie Malooka Masih berichtet wurde die Familie bedroht und aufgefordert von einer Anzeige abzusehen.
Nach Angaben von LEAD werden Christen oft von einflussreichen Muslimen missbraucht, wobei insbesondere christliche Mädchen diskriminiert werden. Wie aus Daten hervorgeht, die dem Fidesdienst zur Verfügung stehen, werden jährlich rund 700 Mädchen aus religiösen Minderheiten (Christen und Hindu) vergewaltigt oder verschleppt oder zum Religionswechsel gezwungen. Der Anwalt Sardar Mushtaq Gill von der Nichtregierungsorganisation LEAD fordert von der Regierung „strikte Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Phänomens in der Gesellschaft“.
Unterdessen kündigte der Sonderberater des Premierministers für Harmonie und Vorsitzende der „Al Pakistan Minorities Alliance“ (APMA), Paul Bhatti, die Schaffung einer Arbeitsgruppe bestehend aus Juristen verschiedener Religionen an, die kostenlosen Rechtsbeistand leisten sollen. (PA) (Fidesdienst, 04/02/2013)