Seoul (Fidesdienst) – Die neue südkoreanische Regierung unter Leitung von Park Guen-hye von der konservativen Saenuri-Partei plant für Ende Januar die Einführung neuer Steuergesetze im Hinblick auf Erträge und Einkünfte der verschiedenen Religionsgemeinschaften und ihrer Vertreter.
Die Einführung von Steuern für Religionsvertreter (vor allem christliche Priester und buddhistische Mönche), die bisher von der Zahlung von Steuern befreit waren, wurde bereits von der vorherigen Regierung in Betracht gezogen. Bisher wurden Religionsvertreter nicht besteuert, da sie sich „spirituellen Diensten“ widmen. Wie Beobachter den Fidesdienst mitteilen, gibt es heute im Land jedoch auch zahlreiche protestantische und evangelische Kirchen, die sozusagen Unternehmerstatus besitzen und Medien, Geschäfte und Restaurants betreiben und Immobilien und Aktien besitzen.
Die Besteuerung, so die Beobachter, könnte zu mehr Transparenz und Glaubwürdigkeit bei der Verwaltung kirchlicher Einrichtungen beitragen. Wie aus einer jüngsten Umfrage des „Korean Institute for Religious Freedom“ hervorgeht, begrüßen 65% von insgesamt 1.000 Befragten die Besteuerung von Kirchenvertretern.
Bei einem jüngsten Studienseminar befasste sich der „Nationale Rat der Kirchen in Korea“, der die protestantischen Kirchen mit 21.000 Gemeinden und über 6,4 Millionen Gläubigen vertritt, mit der Frage der geplanten Steuermaßnahmen und betonte, dass diese in der Öffentlichkeit zu mehr Vertrauen in kirchliche Träger beitragen könnte. Während einige Religionsvertreter eine solche Besteuerung ablehnen betonten Vertreter der katholischen und der protestantischen Kirche sowie des buddhistischen Jogye-Ordens, man ei bereit, „den eigenen steuerlichen Pflichten nachzukommen“. (PA) (Fidesdienst, 11/01/2013)