Lahore (Fidesdienst) – Eine protestantische Laienmissionarin wurde Opfer eines Mordanschlags und befindet sich nun in Lebensgefahr im Krankenhaus „Jinnah“ in Lahore, der Hauptstadt der Provinz Punjab. Die 72jährige Schwedin Bargeeta Almby war mit ihrem Auto unterwegs, als zwei bewaffnete Männer auf eine Motorrad sich ihr näherten und wiederholt Schüsse abfeuerten, die sie in Brusthöhe trafen. Zu dem versuchten Mord kam es am gestrigen 3. Dezember um zwei Uhr nachmittags in Lahore. Die Missionarin ist seit über 38 Jahren in Pakistan tätig und ist, wie einheimische Beobachter berichten dort in die Gemeinde integriert. Sie leitet ein Hilfsprogramm der als Nichtregierungsorganisation registrierten „Full Gospel Assemblies of Pakistan“ (FGA Church). Bargeeta Almby ist für ein Waisenhaus verantwortlich, in dem behinderte Kinder aus armen Verhältnissen betreut werden. Außerdem leitet sie einen Kurs für Hebammen und verschiedene berufsbildende Kurse.
Die Polizei brachte bereits Ermittlungen auf den Weg und versucht die Identität der bewaffneten Männer und das Tatmotiv festzustellen. Pastor Liaquat Kaiser, der für die FGA Church verantwortlich ist, vermutet unterdessen, dass es sich um einen „geplanten Mord“ handelt und erinnert daran, dass die Frau keine Drohungen erhalten hatte.
Der katholische Berater des Ministerpräsidenten für Fragen der nationalen Harmonie, Paul Bhatti erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Ich bin zutiefst bestürzt. Es handelt sich um eine unmenschliche terroristische Handlung, die sich gegen Pakistan wendet. In den vergangenen Tagen wurde der Imam einer Moschee in Karachi ermordet und ein Friedhof der Ahmadi-Gemeinde in Lahore geschändet. Nun wurde auch noch dieser Mordanschlag auf eine Missionarin verübt. Es sind Taten, die das Land destabilisieren und den religiösen Hass schüren sollen. Als Pakistaner müssen wir dies gemeinsam verurteilen und den Extremismus bekämpfen.“
Der Dominikanerpater James Channan vom „Peace Center“ in Lahore, der sich dort für Ökumenismus und interreligiösen Dialog einsetzt, betont gegenüber dem Fidesdienst: „Wir sind schockiert mit Blick auf dieses Tat. Dahinter verbergen sich extremistische und terroristische Kräfte, die alle in Pakistan tätigen Ausländer erschrecken sollen und Nichtregierungsorganisationen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Bildung einsetzen vertreiben wollen. Wir beten für die Genesung von Bargeeta“. (PA) (Fidesdienst, 04/12/2012)